Studie zu digitalen Fähigkeiten von Kindern

Erst Computer spielen, dann Schnürsenkel binden

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Schuhe selbständig anziehen, schwimmen ohne Schwimmflügel oder Radfahren ohne Stützen - diese Meilensteine im Leben eines Kindes rücken in die zweite Reihe. Glaubt man der Digital Diaries Studie von AVG, so verfügen Kleinkinder früher über die Fähigkeit, einen Browser zu bedienen.
Ein schwieriges Unterfangen: die Schuhe selbst binden. Einfacher ist es für viele Kleinkinder, ein Smartphone zu bedienen.
Ein schwieriges Unterfangen: die Schuhe selbst binden. Einfacher ist es für viele Kleinkinder, ein Smartphone zu bedienen.
Foto: Arpad Nagy-Bagoly - fotolia.com

Die Altersgrenze der heutigen Digital Natives fällt weiter zurück. Bereits im Alter von drei bis fünf Jahren können mehr als ein Drittel der deutschen Kinder am Computer spielen oder ein Smartphone bedienen. Schaut man sich in der gleichen Alterklasse danach um, wie es um die Fähigkeit steht, selbst die Schnürsenkel seiner Schuhe zu binden oder zu schwimmen, liegen die Erfolgszahlen hier mit 14 beziehungsweise 13 Prozent deutlich darunter. Auch wenn deutsche Kinder dabei im weltweiten Vergleich deutlich unter dem Gesamtwert der anderen Länder liegen, so zeigen die Resultate auch hier eine deutliche Richtung auf. Diese Ergebnisse stammen aus der aktuellen Digital Diaries Studie des Security-Anbieters AVG, in der über 6.000 Mütter aus zehn Ländern Fragen zum Technikverhalten ihrer Kunder beantworteten.

Was zwischen drei und fünf Jahren noch eher spielerisch angefasst wird, nimmt zwischen sechs und neun Jahren ernste Formen an. In dieser Altersklasse spielt das Internet für 74 Prozent der deutschen Kinder eine wichtige Rolle und ein Drittel kennt sich mit Browser-Spielen aus. In dieser Altersklasse verfügen außerdem bereits neun Prozent über ein eigenes Facebook-Profil. Entsprechend nehmen es auch die Mütter von Kleinkindern nicht so eng mit der Privstsphäre ihrer Kinder. 67 Prozent der Mütter in Deutschland gaben bei der Befragung an, schon einmal ein Bild von ihrem Kleinkind ins Internet gestellt zu haben. Besonders hübsch finden die Mütter in Brasilien (94 %) und Neuseeland (91 %) wohl ihre Kinder, denn in diesen beiden Ländern sind die Mütter in dieser Beziehung besonders aktiv.

Auf der anderen Seite stehen Mütter einer zu raschen Entwicklung ihrer Kinder in Bezug auf Internet eher skeptisch gegenüber. Die beiden Hauptargumente sind: Sie verbringen zu viel Zeit vor dem Bildschirm und außerdem hätten die Kinder keine Zeit, andere Fähigkeiten zu lernen.

Weitere Ergebnisse der Studie sehen Sie in der unten stehenden Galerie.

Zur Startseite