EU plant Verhaltenskodex für Nanotechnologie

19.07.2007
BRÜSSEL (Dow Jones)--Für die als Zukunftstechnologie schlechthin geltende Nanotechnologie sind nach Auffassung der EU-Kommission Vorgaben zur Sicherheit, zum Umweltschutz und zu ethischen Aspekten erforderlich. Forschungskommissar Janez Potocnik kündigte am Donnerstag einen Verhaltenskodex an, den er noch im Laufe des Jahres vorschlagen will. Interessierte Kreise haben die Möglichkeit sich bis zum 21. September dazu zu äußern.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Für die als Zukunftstechnologie schlechthin geltende Nanotechnologie sind nach Auffassung der EU-Kommission Vorgaben zur Sicherheit, zum Umweltschutz und zu ethischen Aspekten erforderlich. Forschungskommissar Janez Potocnik kündigte am Donnerstag einen Verhaltenskodex an, den er noch im Laufe des Jahres vorschlagen will. Interessierte Kreise haben die Möglichkeit sich bis zum 21. September dazu zu äußern.

Nach einer LuxResearch-Studie von 2004 werden die wirtschaftlichen Auswirkungen von Nanotechnologie und Nanowissenschaften 2014 auf rund 1,9 Billionen EUR geschätzt. Damit würde der Markt dann bedeutender als die Informations- und Telekommunikationstechnologie sein. In einer Studie des Mitsubishi-Instituts von 2002 werden für 2010 aber nur etwa 110 Mrd EUR prognostiziert. Weltweit wurden im vergangenen Jahr laut Kommission 5 Mrd EUR Forschungsmittel für die Nanotechnologie aufgewendet. Deutschland ist an der Spitze der Forschung intensiv beteiligt.

Die Nanotechnologie beschäftigt sich mit Forschung und Konstruktion in winzig kleinen Strukturen. Anwendungen entstehen etwa in Brennstoff- und Solarzellen, in Speichern und Prozessoren für die Informationstechnik, in Filtern zur Abwasseraufbereitung, ultraleichten Motoren oder in künstlichen Gelenken, die durch organische Nanooberflächen für den menschlichen Körper verträglicher sind.

Eine viel diskutierte Frage ist, ob die künstlich hergestellten Nanopartikel durch Emissionen während der Herstellung oder beim Gebrauch der Produkte in die Umwelt oder beispielsweise durch Einatmen in den menschlichen Körper gelangen können. Die Partikel können theoretisch auf dem Luftweg über weite Strecken transportiert und diffus verteilt werden. In den menschlichen Köper können sie über die Lunge, durch die Haut oder den Verdauungstrakt gelangen. Ihr Ausbreitungsverhalten und ihre Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt, vor allem potenzielle Langzeitfolgen, sind bisher kaum bekannt. Dies gilt insbesondere für in der Nanotechnologie verwendete Stoffe, die in der natürlichen Umwelt nicht vorkommen.

Das Konsultationsdokument ist abrufbar unter:

http://ec.europa.eu/research/consultations/list_en.html -Von Angelika Steinfort, Dow Jones Newswires; 32 2 7411490,

europa.de@dowjones.com

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