Zweistelliges Wachstum bei PC-Verkäufen

Fast nur Gewinner

21.01.2008
Nach Angaben der Marktforschungsunternehmen Gartner und IDC ist der weltweite PC-Markt im abgelaufenen Jahr um 13,4 beziehungsweise 14,3 Prozent gewachsen. Vor allem das starke vierte Quartal trug zu dieser Entwicklung bei.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Im Vorjahr wurden weltweit rund 270 Millionen PCs abgesetzt. Im vierten Quartal 2007 haben PC-Hersteller fast 76 Millionen Stück ausgeliefert, was ein Wachstum von 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. "Europa, Nahost und Afrika (EMEA) waren auch im Jahr 2007 weiterhin der stärkste PC-Markt", erklärt Gartner-Analystin Mikako Kitagawa. So sind 2007 in dieser Region 92 Millionen PCs ausgeliefert worden. Das entspricht einem Wachstum von 14,7 Prozent.

Auch IDC sieht EMEA mit einem Jahreswachstum von 15 Prozent an der Spitze. Hierfür war vor allem das Jahresendgeschäft verantwortlich. Notebook-Abverkäufe sind in dieser Region im Vergleich zu 2006 gar um 35 Prozent gestiegen.

"Im vierten Quartal 2007 boomte der PC-Markt", sagte Loren Loverde, Direktorin bei IDC. "Viele Hersteller haben ihre Beziehungen zum Channel verbessert und sind neue Marktsegmente angegangen. Hierzu kamen fallende Preise." Doch diese Entwicklung wird sich laut Loverde abschwächen. Dennoch, die IDC-Analystin erwartet auch für 2008 und 2009 zweistellige Zuwachsraten.

PC-Marktführer sowohl in Europa als auch weltweit ist nach Angaben beider Marktforscher Hewlett-Packard. Im EMEA-Raum hat dieser Hersteller seinen Marktanteil im vierten Quartal 2007 sogar auf über 20 Prozent steigern können, so die Berechnungen von Gartner. Dabei konnte HP sowohl bei den Desktop-PCs als auch bei Notebooks zulegen.

Dagegen büßte Dell wieder mal Anteile in Europa ein und konnte nur unter dem Marktdurchschnitt von 12,5 Prozent zulegen. Ebenfalls im nächsten Monat soll der Direktvermarkter endlich das lang erwartete Partnerprogramm in Deutschland ins Leben rufen. Dadurch könnten sich neue Wachstumsimpulse ergeben.

Die Nummer zwei im europäischen PC-Markt, Acer, konnte hingegen fast so stark wie HP zulegen und ihren Marktanteil auf 14,1 Prozent steigern. Hierbei halfen vor allen die starken Notebook-Abverkäufe der Asiaten. Im Desktop-Bereich sieht es hingegen bei Acer nicht so gut aus.

Bergab ging es für FSC. Der Marktanteil des nur in Europa von beiden Marktforschern gelisteten PC-Herstellers sank von 6,6 auf 5,8 Prozent. Die Fujitsu-Siemens-Kooperation musste auch als Einzige einen Abatzrückgang im vierten Quartal 2007 verkraften. Toshiba erholte sich dagegen in den letzten drei Monaten des Vorjahres erheblich. Die Japaner konnten ihre Umätze in Europa um 27 Prozent erhöhen, ihr Anteil am PC-Markt wuchs von 4,1 auf 4,6 Prozent.

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PC-Markt in Europa

Anbieter

Stückzahlen 2007 (in Tsd.)

Marktanteile 2007 (in Prozent)

Stückzahlen 2006 (in Tsd.)

Marktanteile 2006 (in Prozent)

Wachstum (in Prozent)

HP

5.811

20,2

4.674

18,3

24,3

Acer

4.070

14,1

3.303

12,9

23,2

Dell

2.748

9,5

2.512

9,8

9,4

Fujitsu/FSC

1.675

5,8

1.699

6,6

-1,4

Toshiba

1.320

4,6

1.040

4,1

27,0

Andere

13.191

45,8

12.377

48,3

6,6

Gesamt

28.815

100,0

25.605

100,0

12,5

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