Nach Suzidserie in China

Foxconn muss sich polnischen Dell-Fabrikarbeitern erklären

25.10.2010
Die Übernahme von Dells Fabrik in Lodz durch Foxconn wird von den polnischen Arbeitern wegen einer beispiellosen Selbstmordserie in Shenzhen nahe Hongkong nicht gerade begeistert aufgenommen.

Die Übernahme von Dells Notebook-Fabrik in Lodz durch Foxconn wird von den polnischen Arbeitern wegen einer beispiellosen Selbstmordserie in Shenzhen nahe Hongkong nicht gerade begeistert aufgenommen. Der taiwanesische Riese will daher die Kommunikation mit ihnen und den lokalen Gewerkschaften stärken.

Erst Anfang 2008 hat Dell das Werk Polen eingeweiht, jetzt wird es an Foxconn verkauft.
Erst Anfang 2008 hat Dell das Werk Polen eingeweiht, jetzt wird es an Foxconn verkauft.

Gerade erst hat die Europäische Kommission grünes Licht für die Übernahme des polnischen Dell-Werks durch Foxconn (Hon Hai Precision Industry) gegeben. Dort hat Dell vor zwei Jahren begonnen, Business-Notebooks zu produzieren. Gerade erst im April hat Foxconn die Übernahme eines slowakischen TV-Assemblierungswerkes von Sony bekanntgegeben.

Der Verkauf folgt einem massiven Gewinneinbruch. Im dritten Quartal 2010 waren es erneut 54 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Gerade erst Anfang 2009 hat das Unternehmen bekanntgegeben, im irischen Limerick 1.900 Stellen zu streichen und diese nach Lodz zu verlagern.

Unternehmenssprecher Edmung Ding zufolge gehört die Stärkung der Kommunikation mit der polnischen Belegschaft und den Gewerkschaften zu den Dingen, die bis zum Abschluss der Übernahme noch erledigt werden müssen.

Seit Jahresbeginn haben sich in mehreren Fabriken von Foxconn, mit über 935.000 Beschäftigten größter Arbeitgeber der Welt, nach unterschiedlichen Angaben 12 oder 13 Selbstmordfälle ereignet. Dem weltweit führenden Elektronikauftragfertiger (EMS) wird unter anderem vorgeworfen, die Arbeiter zu Überstunden zu zwingen und Praktikanten als billige Arbeitskräfte auszubeuten. (kh)

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