Der Warenhaus- und Tourismuskonzern Arcandor beendet nach mehrmonatigen Probelauf seine Zusammenarbeit mit dem Berliner Apple-Händler Gravis. Gravis hatte in den Karstadt-Filialen in Lübeck und Düsseldorf Apple-Rechner, iPods und Zubehör verkauft.
Ein Sprecher des Konzerns erklärte, Karstadt selbst werde künftig in ausgewählten Filialen Produkte des kalifornischen Unternehmens verkaufen.
Damit sind die Pläne von Gravis-Chef Archibald Horlitz, in weiteren zirka 90 Karstadt-Warenhäuser als Apple-Verkäufer anzutreten, vom Tisch.
Laut dem Magazin "Wirtschaftswoche" (WiWo) erklärte Horlitz, sein Unternehmen werde trotz des Scheiterns der Kooperation expandieren. Er werde mittelfristig 20 neue Verkaufsflächen in Städten eröffnen, wo Gravis noch nicht vertreten ist. Derzeit unterhält das Berliner Unternehmen 30 Filialen in Deutschland.
Ob Horlitz auch ins Ausland expandieren will, sagte er der WiWo nicht. Dennoch will diese wissen, dass er "in den nächsten Monaten einen Laden in Wien eröffnen" wird. Zudem, so die WiWo, seien "Shops in Städten wie Linz, Graz oder Salzburg geplant".
Wie Gravis die Expansion finanzieren wird? Dazu sagte Horlitz, es sei "offen". Er könne sich einen Investor vorstellen, aber ebenso die Eigenfinanzierung. Letzteres koste jedoch "mehr Zeit".
Gravis, Deutschlands größter Apple-Händler, sieht sich derzeit damit konfrontiert, dass Apple selbst Läden in Deutschland eröffnet. Aktell zwar nur in der Münchener Innenstadt, gut 100 Meter entfernt von einem Gravis-Shop, doch dass es bei dieser Neueröffnung bleiben wird, nimmt niemand an.
Zudem ist Apple bekanntlich sich am nächsten, so dass bei etwaigen Lieferproblemen zuerst die Händler und zuletzt Apple nicht beliefert werden. (wl)