HP Officejet Pro X576dw

HP Officejet Pro X576dw – Lesertestbericht von Mathias Banniza

28.11.2013
PC-WELT hat zusammen mit Hewlett-Packard einen großen Lesertest durchgeführt. Fünf sorgfältig ausgewählte Lesertester nahmen den HP Officejet Pro X576dw mehrere Wochen lang genau unter die Lupe und testeten das Multifunktionsgerät in ihrem Arbeitsumfeld. Lesen Sie den Testbericht von Mathias Banniza, Leiter Lokale IT.
Mathias Banniza
Mathias Banniza

Die Entscheidung, diesen Drucker zu testen, fiel bei mir aus folgenden Gründen: Ich war auf der Suche nach einem günstigen Arbeitsgruppendrucker sowie einem Multifunktionsgerät für das Home Office.

Verpackung

Gleich nach dem Auspacken fällt die optimierte Bauform des Druckers auf. Nur für den manuellen Papiereinzug muss eine Zusatzklappe geöffnet werden. Also keine Laschen oder Schieber für das Papierauswurf-Fach, welche die Abmessungen des Druckers im täglichen Betrieb vergrößern oder unangenehm im Weg stehen. Alle Bedienteile, Papierzuführung und Ausgabeschacht sind gut erreichbar und der Drucker macht einen soliden Eindruck.

Beim Transport hatte sich bei meinem Gerät ein Teil des Kunststoffgehäuses der Scannereinheit gelöst, das war jedoch schnell und ohne Schaden wieder angebracht.

Die Verpackung des Multifunktionsgerätes ist sehr umfangreich und die Installation beziehungsweise Inbetriebnahme nimmt einige Zeit in Anspruch, stellt jedoch keine größeren Anforderungen an den Anwender. Die Einrichtung des Druckers über das Bedienfeld fällt durch eine sinnvolle Menüführung, eindeutige Symbole und Beschriftungen sowie eine gute Empfindlichkeit des Touchscreens sehr leicht. Jeder Vorgang wird auf dem Panel ausführlich beschrieben und es werden Hilfstexte angezeigt. Über das gut strukturierte und übersichtliche Webinterface lassen sich Informationen zum Drucker schnell abrufen und alle Einstellungen des Druckers können bequem auch vom PC aus geändert und getestet werden.

Netzwerk

Die Integration in ein Heimnetzwerk, aber auch ins Firmennetzwerk per WLAN war kein Problem. Der Drucker bekam per DHCP eine IP-Adresse, zeigte diese an und war dadurch von allen Betriebssystemen (Windows XP, Windows 7, Windows 8 und Ubuntu 12.04LTS) mit wenigen Klicks nutzbar. Auch über mobile Geräte (Apple und Android) konnte, mit der entsprechenden Software auf den Geräten, problemlos gedruckt werden.

Nach einer Registrierung des Druckers bei dem HP-Dienst ePrint gibt es zudem die Möglichkeit per Mail einen Druckauftrag zu senden. Anhänge in den gängigen Office-Formaten sowie PDF, JPG und TIF werden unterstützt. Allerdings funktioniert dies nur im Heimnetzwerk beziehungsweise mit einem nach außen offenen Internetzugang.

Ausdrucke erfolgen schnell, selbst wenn sich der Drucker im Stromsparmodus befindet. Nach dem Start eines Druckauftrages über das Netzwerk kann man sich direkt auf den Weg machen, um den Ausdruck aus dem Drucker zu holen. Auch Kopien werden schnell ausgegeben: mit nur zirka zehn Sekunden muss hier gerechnet werden, wenn der Drucker sich im Ruhe-Modus befindet.
Das Drucken und Scannen über den USB-Port des Druckers funktionierte in den meisten Fällen problemlos, allerdings dauert es einen kleinen Moment, ehe auf einen gut gefüllten 4-GB-USB-Stick zugegriffen werden kann.

Tempo

Die versprochenen 70 Seiten pro Minute hat der Drucker im Büro-Eco Modus meist erreicht, allerdings kommt die Papierführung bei mehr als 200 Seiten und diesem Durchsatz des Öfteren an ihre Grenzen. Durch den gut zugänglichen Papierweg ist ein Stau aber sehr schnell behoben.

Geräuschentwicklung

Während des Druckens hat der Drucker eine recht hohe Geräuschentwicklung, aber im Gegensatz zu Laserdruckern produziert er keinerlei Geräusche im Stand-by-Modus. Es empfiehlt sich trotzdem den Drucker etwas weiter entfernt von einem Arbeitsplatz aufzustellen.

Scan-Funktion

Der ADF der Scannereinheit funktioniert reibungslos und kommt gut mit mehreren Seiten zurecht. Einzig etwas kleinere Formate, wie A5 längs, nimmt er nicht zuverlässig an, sondern verursacht einen Papierstau. Die Scangeschwindigkeit ist sehr hoch, egal ob eine Seite über das Glas oder mehrere Seiten über den Dokumenteneinzug gescannt werden. Als Zielort ist vom USB-Stick über eine E-Mail-Adresse bis zur Netzwerkfreigabe alles möglich. Das digitalisierte Ergebnis wird als PDF oder Grafikdatei übergeben.

Die zusätzlich von HP angebotene Software zum Verarbeiten gescannter Dokumente oder der Vorbereitung von Ausdrucken ist umfangreich, wird von mir jedoch nicht verwendet, da alle für mich wichtigen Funktionen ohne diese Programme nutzbar sind.

Dokumentenechtheit

Sehr neugierig war ich auf das Versprechen der Dokumentenechtheit ohne eine spezielle Finisher-Patrone. Nach ein paar Tests auf Normalpapier, HP Colorlok-Papier und hochauflösendem Fotopapier kann ich sagen, dass die Tinte deutlich unempfindlicher gegen Feuchtigkeit und Abrieb ist, als man es von Tintenstrahldruckern gewohnt ist. Ein umgestoßenes Glas Wasser richtet an dem Ausdruck kaum Schaden an – und das schon auf Normalpapier! Mit dem speziellen HewletPackard ColorLok-Papier ist es sogar noch besser und vergleichbar mit der Dokumentenechtheit eines Laserdruckers. Wie stark die Tinte ausbleicht ließ sich bisher nicht testen. Ein Ausdruck, auf einer Süd-Fensterbank ausgelegt, verlor innerhalb von 14 Tagen nicht sichtbar an Farbintensität.

Sehr angenehm ist, dass im Handel das ColorLok- Papier preislich mit normalem Qualitätspapier vergleichbar ist, es entstehen also keine Mehrkosten durch Spezialpapier, um die Dokumenten­echtheit zu sichern.

Im ersten Moment scheint der Preis für das Verbrauchsmaterial sehr hoch zu sein. Betrachtet man allerdings die erreichbare Seitenzahl der großen Patronen, stellt man fest wie niedrig der Seitenpreis bei normaler Deckung eigentlich ist. Ein niedriger Tintenstand wird so rechtzeitig gemeldet – auf Wunsch auch per Mail, so dass es kein Problem mit der Bestellung von Verbrauchsmaterial geben sollte.

Eine wirklich praktische Sache ist die Möglichkeit den Drucker zeitgesteuert ein- und auszuschalten. So kann der ohnehin recht niedrige Stromverbrauch in der Nacht und am Wochenende deutlich gesenkt werden.

Fazit

Als Fazit kann ich sagen, dass der OfficeJet Pro X576dw im professionellen Einsatz eine echte Alternative zu einem Laser-Multifunktionsdrucker ist. Die Kompromisse, welche man bisher eingehen musste, um den Preisvorteil eines Tintenstrahldruckers nutzen zu können, sind deutlich kleiner geworden. Grade im Bereich Druckgeschwindigkeit und Druckkosten ist dem OfficeJet klar der Vorzug zu geben. Einzig bei der Haltbarkeit habe ich noch meine Zweifel, das muss sich aber im Laufe der Nutzungszeit zeigen. Ich bin wirklich gespannt, ob der Drucker mich – wie seine Laser-Kollegen – auch nach mindestens 180.000 Seiten noch genauso begeistert wie am ersten Tag.

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