Bundesinnenminister

Internetkriminalität auf neuem Höchstwert

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Während in anderen Bereichen die Straftaten zurückgehen, muss Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich im Bereich Internetkriminalität einen traurigen Rekord vermelden.
Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich fordert zur Kriminalitätsbekämpfung eine Mindestspeicherfrist von Verbindungsdaten. (Bild: Henning Schacht)
Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich fordert zur Kriminalitätsbekämpfung eine Mindestspeicherfrist von Verbindungsdaten. (Bild: Henning Schacht)

Während in anderen Bereichen die Straftaten zurückgehen, muss Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich im Bereich Internetkriminalität einen traurigen Rekord vermelden: Laut der heute vorgestellten polizeilichen Kriminalstatistik 2010 stieg die Anzahl der Delikte um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Von den insgesamt 223.642 verzeichneten Fällen entfallen über 80 Prozent auf Betrugsdelikte. "Die nahezu ungebremsten Möglichkeiten, die das Internet eröffnet, schaffen spiegelbildlich auch mehr Anreize und Möglichkeiten zu ihrer missbräuchlichen Nutzung", erklärt hierzu der Innenminister. Es müsse alles getan werden, um daraus resultierende Schutzlücken, wie beispielsweise die derzeit fehlende Mindestspeicherfrist von Kommunikationsverbindungsdaten, so schnell wie möglich zu schließen.

Friedrich sieht dabei nicht nur die Behörden in der Pflicht: "Gerade auch Anbieter und Nutzer des Internets sind zum sicheren und sorgfältigen Umgang mit diesem Medium aufgerufen. Das Internet darf kein rechtsfreier Raum werden", betont er.

Während die Fälle von Computerkriminalität deutlich zunehmen, fällt im Gegenzug die Aufklärungsquote. Wurden 2009 noch 37,5 Prozent der Delikte aufgeklärt, waren es 2010 nur noch 35,8 Prozent. Im Teilbereich Datenveränderung und Computersabotage ging die Quote sogar um 4,8 Prozent auf nunmehr 32,1 Prozent zurück. Der Vergleich zur Aufklärungsquote aller Straftaten von 56 Prozent zeigt, wie schwer sich die Behörden mit der Aufklärung und Bekämpfung von Computerkriminalität tun. Der derzeitige Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder, Hessens Innenminister Boris Rhein, regte in diesem Zusammenhang an, flächendeckend Fachkommissariate zur Bekämpfung der Internetkriminalität einzurichten.

Die extra ausgewiesenen Straftaten in Zusammenhang mit Urheberrechtsbestimmungen sind hingegen mit einem Minus von 29,9 Prozent stark rückläufig. Die Aufklärungsquote ist mit 86,8 Prozent nach wie vor sehr hoch.

Ebenfalls besorgniserregend ist die Zunahme der Betrugsfälle mit Kredit- und Zahlungskarten. Besonders zugenommen hat der Betrug mit "rechtswidrig erlangter Daten von Zahlungskarten". Hier wurden gegenüber 2009 11,9 Prozent mehr Delikte erfasst. (awe)

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