Joint-Venture von CHS und Trigem Computers

29.07.1999

BRAUNSCHWEIG: "The PC Way", das als eigenständiges Unternehmen konzipierte Joint-Venture von CHS und Trigem Computer, baut zukünftig alle Yakumo-PCs. Doch CHS-Tochter Frank & Walter, bislang verantwortlich für die Eigenmarke, plant eine Sonderregelung in Deutschland.Wenn man schon keine A-Brands fertigt, dann sollte man doch wenigstens die Eigenmarke im großen Stil vertreiben. So dachte sich offenbar CHS, amerikanischer Broadline-Distributor in finanzieller Schieflage, und ging mit Südkoreas größtem PC-Bauer, Trigem Computer, ein Joint-Venture ein. Unter dem Namen "The PC Way" wollen die beiden Unternehmen vor allem die bislang vorrangig in Deutschland vertriebene PC-Eigenmarke des CHS-Sproß Frank & Walter europaweit nach vorne bringen (siehe auch ComputerPartner 1/99, Seite 12).

Trigem-CEO Paul HS Lee suchte, um "den zweitgrößten PC-Markt der Welt" zu erobern, vor allem einen Partner, der ihm die Vertriebs- und Serviceaktivitäten erleichtert. "Wir sind an unsere Grenzen gestoßen und brauchten einen Distributionspartner", begründet er die Wahl von CHS. Trigem, nach eigenen Aussagen Nummer 16 unter den weltweit größten PC-Herstellern, war bislang ausschließlich im asiatischen und nordamerikanischen Raum vertreten. In den USA beispielsweise ist das Trigem-Joint-Venture "E-Machines" groß im Bereich Retail-PCs.

Claudio Osorio, CEO des Broadliners, hat nach eigenem Bekunden vor allem einen Partner "mit gutem Namen gesucht", um die Yakumo-PCs fit für Europa zu machen.

Damit ist die Aufgabenverteilung festgelegt. Roland Rakebrandt, Geschäftsführer der CHS-Tochter Frank & Walter und in dieser Position für das Assemblierungsgeschäft zuständig, bestätigt: "In Deutschland wird sich für die Partner auf den ersten Blick nicht viel ändern. Aber für uns: Wir können uns auf den Vertrieb, das Marketing, auf den Service und auf die Betreuung unserer Partner konzentrieren, das erleichtert uns natürlich einiges." Produziert werden die Systeme allein durch "The PC Way".

"Trigem ist auf Build-to-Order spezialisiert, deshalb werden wir die Yakumo-Systeme europaweit so auch vermarkten", erklärt Rakebrandt. Doch für Deutschland hat er sich noch ein weiteres Konzept vorbehalten "Hier werden auch viele PCs im Configure-to-Order-Konzept gewünscht. Da wollen wir Computer von der Einstiegsklasse bis hin zum High End anbieten - und sie aber unter einem anderen Markennamen in den Markt bringen", verrät er. Der Name steht allerdings derzeit noch nicht fest. "Mitte August wissen wir mehr", so Rakebrandt.

Bereits seit geraumer Zeit signalisiert CHS, daß sie gerne für A-Brands wie beispielsweise Compaq, IBM oder Hewlett-Packard assemblieren möchten. Durch das Joint-Venture gäbe es dafür jetzt reichlich Kapazität. Trigem fertigt nach eigenen Angaben insgesamt rund 400.000 PCs monatlich. Diese Stückzahl soll jetzt nach dem Deal mit CHS auf 600.000 monatlich bis Mitte des Jahres 2000 gesteigert werden. Der Hersteller verfügt über Fertigungsstätten in Südkorea und in Holland (in Helmond mit einer Kapazität von 1,2 Millionen PCs im Jahr) sowie demnächst auch über ein Werk in den USA (Irvine). Der Traum von der A-Brand-Fertigung wird denn auch weitergeträumt: "Die Kapazitäten sind da, wir wären dabei, wenn wir ein entsprechendes Angebot erhalten", macht sich Rakebrandt für die Idee weiter stark. (du)

F&W-Chef Roland Rakebrandt behält sich vor, eigene Configure-to-Order-Systeme in den Markt zu bringen.

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