Kaspersky: "Crimeware ist das Thema CeBIT 2007"

23.03.2006
Andreas Lamm, Geschäftsführer der deutschen Kaspersky Labs, sprach auf der CeBIT mit einem unserer Redakteure über die kommende "Internet Security Suite 6", den Channel und künftige Viren-Trends.

Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Interview unseres ComputerPartner-Redakteurs Alexander Roth mit Andreas Lamm, dem deutschen Geschäftsführer der Kaspersky Labs.

Herr Lamm , wie lief die CeBIT 2006 für Kaspersky?

Lamm: Wir sind äußerst zufrieden. Bis auf den Sonntag war die CeBIT bislang wirklich ein "Renner", und über mangelnde Besucherzahlen in Halle 7, egal ob Endkunden oder Business-Partner, können wir uns von Kaspersky wahrlich nicht beschweren.
Einziges Manko: Im viel umjubelten Kicker-Turnier, das G Data mit sieben anderen Herstellern von Antivirenlösungen veranstaltete, haben wir schlecht abgeschnitten. Aber da hatten wir auch viel zu spät die Einladung erhalten, als dass wir uns adäquat hätten vorbereiten können.

Im Sommer 2006 wird Kasperskys neue Antivirensoftware "Internet Security Suite 6" erscheinen. Was erhoffen Sie sich von dem Produkt?

Lamm: Selbstverständlich großen Erfolg. Denn wir haben die Anwenderfreundlichkeit deutlich verbessert. So wird die Sechser-Version mit einer grundlegend neuen Architektur aufwarten, die nach einem modularen Prinzip aufgebaut ist. Das heißt, der Anwender kann selbst entscheiden, welche Schutzfunktionen er in welchem Maße auf seinem Rechner laufen lassen will.
Alles wird einzeln ein-schaltbar sein, von der Firewall über den Viren- und Spyware-Schutz und einen Pop-up-Blocker bis hin zu einer neu eingebauten Registry-Überwachung für Windows-Betriebssysteme. Zudem wird es einen an-spruchsvollen Modus für erfahrene User und einen scheinbar "unsichtbaren" für Anfänger geben.

Warum das Ganze?

Lamm: Zum einen haben wir festgestellt, dass sich die jeweiligen Ansprüche der Anwender an Antivirensoftware immer stärker unterscheiden. Zum anderen lässt sich auf diese Weise Arbeitsspeicher sparen. So wird es zum Beispiel auch einen Ressourcensparenden Modus für Gamer geben. Aber der wird eigentlich nicht nötig sein, denn wir haben die durchschnittliche Arbeitspeicherlast der Software deutlich reduziert, von knapp 30 auf 12,5 Megabyte.

Welche Internetgefahren sind denn im Allgemeinen im Kommen, und wie wird sich Kaspersky dagegen rüsten?

Lamm: Ich verrate Ihnen etwas: Das bestimmende Security-Thema der CeBIT 2007 wird "Crimeware" heißen. Zugegeben, das ist jetzt meine persönlicher Begriff dafür, aber die Gefahren stehen fest: Viren und Schadcode werden immer gezielter für Verbrechen eingesetzt.
Da solche Malware in der Regel nur für eine einzige Attacke geschrieben wird, sind wir als Antivirenspezialist gezwungen, uns von der signaturbasierten Schadcode-Erkennung zu lösen. Heuristik wird immer mehr gefragt sein. Unsere russische Tochter Infowatch beschäftigt sich seit drei Jahren mit diesem Thema, wir werden uns für den Kampf rüsten. Das Motto "Der Virenschutz läuft, also sind wir sicher" verliert immer mehr an Gültigkeit.

In der aktuellen Print-Ausgabe 12 von ComputerPartner lesen Sie das komplette Interview auf Seite 14. (aro)

Zur Startseite