Insolvenzfolgen

Kodak gibt Tintenstrahldrucker auf

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der insolvente Imaging-Konzern Kodak wird sich von seiner Tintenstrahldruckersparte trennen. Dies berichten US-Medien. Laut der New York Times soll der Ausstieg im kommenden Jahr erfolgen.
Von der Revolution zum Rohrkrepierer: Die Tintenstrahldrucker von Kodak.
Von der Revolution zum Rohrkrepierer: Die Tintenstrahldrucker von Kodak.

Der insolvente Imaging-Konzern Kodak wird sich von seiner Tintenstrahldruckersparte trennen. Dies berichten US-Medien. Laut der New York Times soll der Ausstieg im kommenden Jahr erfolgen.

Kodak hatte zunächst weiterhin auf die Inkjet-Drucker als Teil der Sanierungsstrategie gesetzt. Vergangenen Freitag erfolgte nun die Kehrtwende: Zwar steht Drucken weiterhin auf der Kodak-Agenda, doch der Konzern will sich mehr auf Drucklösungen und Druckdienstleistungen für den professionellen Bereich konzentrieren. Die Verbrauchsmaterialen für die Kodak-Tintenstrahler will man aber weiterhin vertreiben.

Der ehemalige HP-Manager und heutige Kodak-CEO Antonio M. Perez hatte den Einstieg ins Tintenstrahlgeschäft noch als Eckpfeiler der Sanierung des angeschlagenen Konzerns bezeichnet. Nun muss er den Ausstieg als eine Maßnahme zur Rettung des Unternehmens verkaufen: "Kodak macht gute Fortschritte um die Chapter 11-Situation zu beenden. Wichtige Maßnahmen sind dabei das Kerngeschäft zu reorganisieren, Kosten zu senken, Vermögenswerte zu verkaufen und die Organisationsstruktur zu straffen", meint der CEO. Für die Belegschaft heißt das, dass weitere 3.900 Mitarbeiter den Konzern verlassen müssen.

Überzogene Erwartungen

Hierzulande fiel die Kodak-Tintenstrahlsparte hauptsächlich durch überzogene Erwartungen auf: Durch teurere Geräte- und günstige Tintenpreise wollte man den Markt "revolutionieren". Ein Konzept, das im Retail-lastigen Consumer-Segment nicht aufging. Der qualifizierte Fachhandel, der vielleicht noch die Möglichkeit gehabt hätte, die entsprechende Beratungskompetenz zu leisten, blieb aber beim Kodak-Vertrieb außen vor. Groß angelegte Werbekampagnen liefen hingegen ins Leere, obwohl man bei dem Imaging-Spezialisten auf eine "Investition in die Zukunft" geglaubt hatte. Letztendlich kam Kodak über einen niedrigen einstelligen Anteil im Druckermarkt nicht hinaus. (awe)

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