Hohe Lagerbestände

LG Display erleidet massiven Gewinneinbruch

22.10.2010
LG Display, nach Samsung zweitgrößter LCD-Hersteller, hat im dritten Quartal 2010 den Umsatz zwar um vier Prozent steigern können, der operative Gewinn ist gegenüber dem zweiten Quartal jedoch um 75 Prozent auf 182 Milliarden Won….

LG Display (vormals LG Philips LCD), nach Samsung zweitgrößter LCD-Panel-Hersteller, hat im dritten Quartal 2010 den Umsatz mit 6,7 Billionen Won (4,24 Milliarden Euro) zwar um vier Prozent steigern können, der operative Gewinn ist gegenüber dem zweiten Quartal jedoch um 75 Prozent auf 182 Milliarden Won (nach 726 Milliarden Won), umgerechnet 115,27 Millionen Euro, drastisch gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergab sich ein Minus von 73 Prozent.

Nicht hinter jedem LG-Display steckt auch ein LG-Panel, aber als zweitgrößter TV-Hersteller sind die Chancen gut, dass dem so ist.
Nicht hinter jedem LG-Display steckt auch ein LG-Panel, aber als zweitgrößter TV-Hersteller sind die Chancen gut, dass dem so ist.

Der EBITDA, sprich der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, ist im dritten Quartal 2010 mit 986 Milliarden Won (624,46 Millionen Euro) um 31 Prozent sequentiell und 32 Prozent aufs Jahr gesehen eingebrochen, der Nettogewinn mit 224 Milliarden Won um 60 respektive 62 Prozent.

Insgesamt waren die Verkäufe im dritten Quartal enttäuschend für die LCD-Industrie. Trotz der Gewinneinbußen haussiert die Aktie von LG Display und hat um 4,6 Prozent zugelegt, weil es versichert hat, dass der Preisverfall bald ein Ende haben würde.

Young Soo Kwon, CEO von LG Display, sagte: "Es gab drastische Veränderungen in den Marktbedingungen, was hauptsächlich auf Lageranpassungen bei einer Reihe von Geräteherstellern und in den Distributionskanälen zurückzuführen ist. LG Display hat aber den eigenen Marktanteil ausgebaut und den stärksten Quartalsumsatz hingelegt."

Dies sei unter anderem dem zu verdanken, dass LG Display verschiedene Technologien wie etwa auch IPS (In-plane Switching) anbiete, was eine von Kunden und im Markt anerkannte Stärke des Unternehmens sei. Diesen Wettbewerbsvorteil werde man künftig verstärkt einsetzen, um auf veränderte Bedingungen reagieren zu können.

Im dritten Quartal 2010 kam LG Display auf eine Panel-Gesamtfläche von 7,2 Millionen qm, ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. TV-Panels machten 58 Prozent der Umsätze aus, Monitor-Panels 19 Prozent, Notebook-Panels 15 Prozent und Handy-Panels 8 Prozent.

Die durchschnittliche Produktionsauslastung war im unteren 90-Prozentbereich. Der Durchschnittspreis pro Quadratmeter lag bei 778 US-Dollar und damit um 10 Prozent niederiger als im zweiten Quartal.

Mit 3,15 Billionen Won (knapp 2 Milliarden Euro) an Cash und veräußerlichen Gütern und einer Eigenkapitalquote von 111 Prozent sieht sich das Unternehmen als äußerst gesund aufgestellt.

LG Display rechnet damit, die Panel-Gesamtfläche im vierten Quartal im mittleren einstielligen Bereich steigern zu können und dass der Preisverfall sich dank verstärkter Nachfrage nach IT-Panels (vor allem auch im Enterprise- und B2B-Segment) deutlich abmildert oder sogar eine leichte Steigerung der Durchschnittspreise drin ist. (kh)

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