Die Marktzahlen und -prognosen, die sich um Linux ranken, sind beeindruckend. So glaubt etwa Dataquest, daß sich 2003 fast jede siebte Workgroup-Umgebung eines Linux-Servers bedient. Die Meta Group, die zwar dringend davon abrät, Linux als Plattform für geschäftskritische Applikationen einzusetzen, berichtet aber dennoch davon, daß bereits bei 15 Prozent der weltweiten MetaGroup-Kundenbasis Linux-Systeme im Einsatz sind. Verglichen mit rund zwei Prozent vor einem Jahr sei der Erfolg von Linux nicht mehr zu ignorieren. Und die Nomina GmbH hat in den vergangenen fünf Monaten gar eine Verfünffachung des Angebots an professionellen Softwareprodukten für Linux festgestellt.
Angesichts dieser Entwicklung wundert es kaum, daß nun auch Distributoren anfangen, das neue Betriebssystem für sich zu entdecken. Einer davon ist die Adiva Computertechnologie GmbH in Bad Homburg. Um nun auch ihren Kunden Linux anbieten zu können, wurde kürzlich eine Partnerschaft mit der Suse GmbH geschlossen. Suse sieht sich selbst mit über 180 Mitarbeitern als einer der größten Linux-Spezialisten weltweit. Das Angebot, das Adiva künftig für Fachhändler bereithält, beinhaltet aber nicht nur den reinen Wiederverkauf, wie Harald Baums, Business Unit Manager Networking & Telecommunication, betont. Vielmehr sehe sich Adiva als Fulfilment-Partner, der auch Dienstleistungen, Support und Schulungen im Programm habe. Angeboten wird Linux bei den Bad Homburgern künftig für NT-basierte Hewlett-Packard-Server und -Workstations. Vorinstalliert auf die Systeme ist laut Adiva die Version 6.0 des Linux-Betriebssystems von Red Hat. Im zweiten Quartal 2000 sollen dann nach Angaben von Adiva-Managerin Ute Kühn die Unix-basierten (PA-Risc) Maschinen folgen. Ebenfalls geplant sind Linux-basierte Compaq-Systeme, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen.
PARTNER SIND DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG
Wie wichtig die Partnerschaft auch für Suse ist, betont Stefan Werden, Vice President Business-Development. "Da der Linux-Markt sehr schnell ist, können nur Partnermodelle den Erfolg bringen", macht er deutlich. Aus diesem Grund soll auch das Partnergeschäft weiter vorangetrieben werden, wie Unternehmenssprecher Christian Egle erklärt. Vor allem Projekte vor Ort sollen dann über die Partner abgewickelt werden. Auf diese Art und Weise hofft Suse, den Umsatz vom Vorjahr, der bei 20 Millionen Mark lag, in diesem Jahr zu verdoppeln.
Das Thema Partnerschaften, wie zum Beispiel mit Suse und Adiva, ist auch Ralf Wagner wichtig, der bei Informix in Deutschland für den Bereich Partner Sales & Development zuständig ist. "Im Linux-Bereich arbeiten wir fast 100 Prozent mit Partnern zusammen", so Wagner. Informix habe sich schon frühzeitig auf das Betriebssystem konzentriert. Wagner betont: "Heute sind alle unsere Produkte auf Linux portiert." (sn)