Prototypen auf dem Mobile World Congress

Linux-Handy-Plattformen - LiMo gegen Android

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Vertreter der beiden Linux-Handy-Plattformen, LiMo Foundation und OHA, haben auf dem GSM World Congress ihre Handy-Prototypen vorgestellt.

Vertreter der beiden großen Linux-Handy-Plattformen der LiMo Foundation und der Open Handset Alliance (OHA) haben auf dem GSM World Congress ihre ersten Handy-Prototypen vorgestellt. Im Kampf zwischen der LiMo-Plattform und Googles Android scheinen die Vorteile dabei eher bei letzterem zu liegen.

Für die Open Handset Alliance sind die ersten Android-Prototypen in Barcelona am Start. ARM zeigt die Plattform auf eigener Chip-Architektur, während Marvell und Qualcomm ARM-basierte Geräte vorstellen. Texas Instruments führt Android ebenfalls auf eigener Hardware vor. "Dass wir so bald Prototypen sehen, ist gut für Android und Google", meint dazu Gartner-Analystin Carolina Milanesi im Gespräch pressetext. Dies sei ein weiterer guter Schritt, nachdem schon kurz nach Ankündigung der Plattform ein Software Development Kit veröffentlicht wurde. Mit kommerziellen Modellen wird nach wie in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. "Es wird wichtig sein, diese Deadline einzuhalten", sieht Milanesi den langfristigen Erfolg davon abhängig. Erste kommerzielle Modelle seien am ehesten von HTC, eventuell auch von Samsung oder Motorola zu erwarten, meint Milanesi.

Die LiMo Foundation kündigte gestern, Montag, insgesamt 15 kommerzielle LiMo-Modelle an. Darunter befinden sich allerdings insgesamt acht für NTT DoCoMo produzierte und nur in Japan verfügbare Modelle. Sechs weitere Modelle wie das RAZR2 V8 stammen von Motorola. Diese Modelle sind jedoch bereits verfügbar und nutzen Motorolas Motomagx-Plattform. Diese basiert laut Motorola auf der LiMo-Plattform. "Manche Programmierschnittstellen sind die gleichen wie bei der LiMo-Plattform", relativiert Milanesi. Außerdem wurde Motomagx bereits im August 2007 vorgestellt und wird von Analysten eher als proprietäre Plattform gesehen, obwohl etwa der Kernel für das RAZR2 V8 als Open Source verfügbar ist. Damit zeichnet die aktuelle LiMo-Foundation-Ankündigung ein eher eigentümliches Bild, an dem die ebenfalls durch die Foundation angekündigten LiMo-Prototypen von LG Electronics, Aplix und Purple Labs nichts ändern.

Im Bereich Android scheint besser ersichtlich, was der Stand der Entwicklung wirklich ist und dass diese auch gut voranschreitet. Dies könnte einen entscheidenden Vorteil darstellen. "Sowohl Samsung als auch Motorola waren Teil der LiMo Foundation und sind auch der OHA beigetreten", gibt Milanesi zu bedenken. Möglicherweise sähen die beiden Unternehmen bei Android bessere Chancen, bald wirklich marktfähige Modelle anbieten zu können. Dennoch gewinnt die LiMo Foundation neue Unterstützung. Am Montag wurden acht Beitritte bekannt gegeben, darunter Chip-Hersteller AMD und Mobilfunkbetreiber Orange. (pte) (wl)

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