13 Prozent Wachstum für 2024 prognostiziert

Markt für Cybersicherheit nimmt 10-Milliarden-Euro-Hürde

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Der Bitkom erwartet auf Grundage der Zahlen von IDC im Jahr 2024 in Deutschland Ausgaben für IT-Sichehreit in Höhe von 10,5 Milliarden Euro. Aber nicht alle Segmente profitieren gleichermaßen vom Boom.
IDC und Bitkom erwarten sowohl 2024 als auch 2025 im deutschen IT-Secuity-Markt ordentliches Wachstum.
IDC und Bitkom erwarten sowohl 2024 als auch 2025 im deutschen IT-Secuity-Markt ordentliches Wachstum.
Foto: MaximP - shutterstock.com

In Deutschland wird mehr denn je in IT-Sicherheit investiert. 2024 werden die Ausgaben um voraussichtlich 13,1 Prozent steigen und mit rund 10,5 Milliarden Euro erstmals über der Marke von 10 Milliarden Euro liegen. Das teilt der Bitkom mit.

Der Verband beruft sich dabei auf Daten des Marktforschungsunternehmens IDC. Damit legt der IT-Sicherheitsmarkt hierzulande etwas stärker zu als im Rest Europas (plus 12,3 Prozent auf 46,0 Milliarden Euro) und im Rest der Welt (plus 11,4 Prozent auf 164,8 Milliarden Euro).

"Cyberattacken sind aktuell eine der größten Bedrohungen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Umso wichtiger ist, dass sich Unternehmen und Behörden vorbereiten und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen", sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Dazu gehören auch Investitionen in entsprechende Hard- und Software und eine resiliente Infrastruktur. Vor dem Hintergrund zunehmender weltweiter geopolitischer Spannungen müssen deutsche Unternehmen besser vorbereitet sein."

Die Anzahl der Cyberangriffe hat 2023 erneut zugenommen. Das motiviert Firmen, verstärkt in IT-Sicherheit zu investieren.
Die Anzahl der Cyberangriffe hat 2023 erneut zugenommen. Das motiviert Firmen, verstärkt in IT-Sicherheit zu investieren.
Foto: Bitkom

Neben Investitionen der Unternehmen brauche es aber auch eine engere Kooperation der Behörden untereinander und mit der Wirtschaft. Gerade bei der Verfolgung ausländischer Täter ist die Justiz weitgehend machtlos. Darauf hatte der Bitkom kürzlich hingewiesen.

NIS2-Richtlinie als Katalysator

Ein Teil des Wachstums dürfte dieses Jahr auch durch die Vorbereitungen auf die ab Mitte Oktober geltende Richtlinie NIS2 zurückzuführen sein. Das zuständige Bundesministerium schätzt den "Erfüllungsaufwand" dafür auf rund 1,65 Milliarden Euro. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass diese Schätzung "sehr konservativ" ist. Von der Richtlinie sind in Deutschland mindestens 30.000 Unternehmen direkt betroffen.

Einzelne IT-Security-Segment wachsen unterschiedlich stark

Am stärksten steigen in diesem Jahr in Deutschland die Ausgaben für Sicherheits-Software. Sie legen voraussichtlich um 16,9 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zu. Die Ausgaben für Dienstleistungen rund um IT-Sicherheit sollen ebenfalls stark wachsen - um 12,0 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Nahezu unverändert (plus 0,4 Prozent) bleiben die Investitionen in IT-Sicherheits-Hardware (rund 939 Millionen Euro).

Für 2025 erwarten Bitkom und IDC ein weiteres Wachstum der Ausgaben für Cybersicherheit. Dann soll der IT-Sicherheitsmarkt um 13,6 Prozent auf 12,0 Milliarden Euro zulegen.

Zur Startseite