Stärkere Standardisierung

Mehr Kontrolle über Android

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Dass Google vorige Woche angekündigt hat, den Quellcode von Android 3.0 "Honeycomb" vorerst unter Verschluss zu halten, war wohl ein Anzeichen eines strategischen Umdenkens.

Dass Google vorige Woche angekündigt hat, den Quellcode von Android 3.0 "Honeycomb" vorerst unter Verschluss zu halten, war wohl ein Anzeichen eines strategischen Umdenkens. Denn hinter den Kulissen drängt der Konzern auf eine stärkere Vereinheitlichung des offenen mobilen Betriebssystems, berichtet das Branchenportal DigiTmes. Brancheninsidern zufolge könnte Google auch mit dem Technologieunternehmen ARM über eine Standardisierung von Produkten auf Basis der ARM-Prozessorarchitektur verhandeln.

Android-Purismus

Analysten warnen schon seit langem vor einem Fragmentierungsproblem bei Android und Apple-Chef Steve Jobs hat genau darüber im Herbst 2010 gelästert. Offenbar will Google dem Problem nun dadurch Einhalt gebieten, dass der Konzern genauer kontrolliert, wer die Software wie verändert. Topmanagern verschiedener Unternehmen zufolge müssen sich Hersteller in Zukunft von Googles Android-Chef Andy Rubin eine Genehmigung für ihre Pläne holen, so Bloomberg Businessweek. Nur dann bekommen sie weiterhin frühzeitigen Zugang zu neuen Versionen.

Angeblich fordert Google, dass sich Android-Lizenznehmer an "Nicht-Fragmetierungs-Klauseln" halten. Potenziell bedeutet das Vorteile beispielsweise für App-Entwickler, die Android-Programme derzeit oft für mehrere Betriebssystem-Versionen umsetzen und für einzelne Geräte optimieren müssen, um eine möglichst breite Nutzerbasis zu erreichen. Aufgrund der Berichte scheint allerdings nicht klar, wie stark Google Android-Veränderungen wirklich einschränken will und was das beispielsweise für herstellerspezifische Benutzeroberflächen wie HTCs Sense oder Samsungs TouchWiz bedeutet.

ARM-Allianz

Wenn Google mit ARM zusammenarbeitet, um die Android-Plattform auch hardwareseitig zu standardisieren, könnte das Android-Updates erleichtern. Das würde das Fragmentierungsproblem insofern eindämmen, da bislang Softwareaktualisierung für ältere Modelle oft lange auf sich warten lassen oder gänzlich ausbleiben. Fraglich scheint, inwieweit ARM-Chiphersteller wie Nvidia, Qualcomm oder Samsung sich für eine Standardisierung begeistern könnten. Zudem könnte Google in Konflikt mit Intel geraten, arbeitet der Chiphersteller doch an einer Android-Umsetzung für x86-CPUs. (pte/bw)

Zur Startseite