Erneuter Verlust

Motorola fällt bei Handys weiter zurück

02.05.2012
Der traditionsreiche Handyhersteller Motorola Mobility kommt vor der Übernahme durch Google einfach nicht auf die Beine. Die Verkäufe von Mobiltelefonen schwächelten auch im ersten Quartal; gleichzeitig wuchs der Verlust. Und die milliardenschwere Übernahme durch den Internet-Konzern Google, die alle Sorgen wegblasen würde, hängt in der Luft.
Motorola Motoluxe
Motorola Motoluxe
Foto: Motorola

Der traditionsreiche Handyhersteller Motorola Mobility kommt vor der Übernahme durch Google einfach nicht auf die Beine. Die Verkäufe von Mobiltelefonen schwächelten auch im ersten Quartal; gleichzeitig wuchs der Verlust. Und die milliardenschwere Übernahme durch den Internet-Konzern Google, die alle Sorgen wegblasen würde, hängt in der Luft.

Motorola lieferte insgesamt 8,9 Millionen mobile Geräte aus, wie das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Im Vorjahreszeitraum war der Hersteller noch 9,3 Millionen Handys und Tablet-Computer losgeworden. Nach Zahlen der Marktforschungsfirma Comscore fiel Motorolas Anteil am wichtigen US-Markt binnen drei Monaten von 13,3 auf 12,8 Prozent. Dagegen legten Samsung und Apple zu.

Der einzige Lichtblick: Motorola setzte mehr der teuren Smartphones ab, weshalb der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 3,1 Milliarden Dollar stieg (2,3 Mrd Euro). Am Ende half aber auch das nichts: Der Verlust weitete sich von 81 Millionen auf 86 Millionen Dollar aus. Motorola setzt auf das von Google entwickelte Betriebssystem Android.

Motorola steckt seit einiger Zeit in den Miesen, einzig das Geschäft mit Empfangsboxen fürs Kabelfernsehen wirft Geld ab. Trotzdem bietet Google 12,5 Milliarden Dollar für das Branchen-Urgestein - denn Motorola besitzt zahlreiche grundlegende Handy-Patente, mit denen Neueinsteiger Google seine oft angegriffene Android-Plattform besser schützen könnte.

Die Smartphone-Hersteller werfen sich gegenseitig Ideenklau vor. Die Rede ist mittlerweile von einem regelrechten Patentkrieg. Deutsche Gerichte sind dabei einer der Hauptkriegsplätze. Besonders Motorola und Apple streiten sich hierzulande.

"Wir arbeiten eng mit Google zusammen, um den anvisierten Zusammenschluss im ersten Halbjahr abzuschließen", erklärte Motorola-Chef Sanjay Jha. Während die Kartellwächter in Europa und den USA bereits grünes Licht gegeben haben, zögern die Regulierer in China noch. Sie hatten ihre Prüfung verlängert. dpa/(bw)

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