Bisher waren die Preise der Suse-Server-Lizenzen im Abo-Modell (Subscription) an die Zahl der Installationen fest gekoppelt - unabhängig davon, ob die Server als physische Hardware oder virtuelle Maschinen (VM) ihre Arbeit verrichteten. Das hat sich seit August 2012 nun grundlegend geändert.
So ist be deri Hardware mit x86-Prozessoren - egal ob 32 oder 63 Bit - ein neues zusätzliches Server-Lizenzmodell dazu gekommen, bei dem nur noch eine Subscription pro Rechner notwendig ist. Etwas komplexer gestaltet sich das neue Lizenzmodell bei Maschinen mit Itanium- oder Power-Prozessoren. Dort ist jeweils eine Suse Linux Enterprise-Subscription pro physischen CPU-Steckplatz erforderlich. Bei IBM System z-Mainframes ist je eine Linux-Server-Subscription pro Mainframe-Engine nötig.
Das alte Lizenzmodell, bei dem nicht zwischen physischen und virtuellen Maschinen unterschieden wird, behält Suse aber bei. Diese Version dürfte sich vor allem für diejenigen Kunden eignen, die noch keine virtuellen Maschinen einsetzen. Dafür sind diese "alten" Abonnements auch billiger zu haben als die neu hinzugekommen Maschinen unabhängige Subscriptionen. So kostet etwa ein "altes" 1-Jahres-Basis-Abonnement des Suse Linux Enterprise Servers für die x86-Plattform, bei dem nicht zwischen physischen und virtuellen Maschinen unterschieden wird, 290 Euro. Im neuen Modell, bei dem die Anzahl der VMs keine Rolle spielt, werden laut Suse-Preisliste 440 Euro fällig.
Bei beiden Abonnementsmodellen ist nun auch eine längere Laufzeit der Verträge möglich: statt nur ein und zwei Jahre, nun auch drei und fünf Jahre. Dafür achtet Suse auch bei der x86-Plattform ganz genau auf die Anzahl der Sockets in der Hardware und differenziert hier zwischen 2-, 4- und 8-Socket-Versionen. Darüber hinaus bleiben in beiden Abo-Konstrukten die Editionen "Basic", "Standard" und "Priority" erhalten. Diese Varianten unterscheiden sich in der Support-Qualität (Mail, Chat, Web-Anfrage, oder persönliche Anwesenheit vor Ort beim Kunden), ferner in den Reaktionszeiten auf technischen Anfragen (vier oder eine Stunde), in der Dauer des Supports (Tag und Nacht, wochentags, auch am Wochenende und an Feiertagen). Unterschiede gibt es ferner in der Art des Bezug von Updates und Patches.
Mit dem neuen Abomodell möchte Michael Jores, Regional Director Central Europe bei Suse, seine Server-Plattform in der nun zunehmend virtualisierteren Welt populär machen. Und selbstredend sollen ihm dabei die etwa 650 Vertriebspartner in Deutschland helfen. Als Distributoren arbeiten für Suse hier zu Lande nach wie vor Ingram Micro und LxPN.
Als eigenständiges Unternehmen ist Suse bereits seit 2001 nicht mehr tätig - damals übernahm Novell den Open-Source-Vorreiter. Nun ist aber auch Novell neben Suse und NetIQ nur noch eine von vier Attachmate-Marken, auch wenn diese nach wie vor noch unter "eigener Flagge segeln" können, das heißt, mit eigener Vertriebsmannschaft und eigenem Marketing-Team um Partner und Kunden buhlen müssen.
So befindet sich die weltweite Suse-Zentrale historisch bedingt am Gründungsort in Nürnberg, wo etwa 200 Mitarbeiter für die Open-Source-Company tätig sind. (rw)