Mio C620t

Neues Navi - Sehenswürdigkeiten in 3D-Optik

21.01.2008
Mio Technology, als Marke erst seit November 2007 in Deutschland vertreten, hat mit dem "C620t" für rund 400 Euro das erste Navigationsgerät mit digitalen Höhenkarten und Sehenswürdigkeiten in 3D-Optik auf den Markt gebracht.
Die 3D-Sehenswürdigkeiten lassen sich am Screen auch von allen Seiten betrachten.
Die 3D-Sehenswürdigkeiten lassen sich am Screen auch von allen Seiten betrachten.

Nach Jahren als PND-Produktionspartner für Medion und andere Anbieter hat sich Mio Technology im November 2007 erst spät unter dem eigenen Markennamen nach Deutschland gewagt. Mit Klein-Klein gibt sich die Mitac-Tochter und Navman-Schwester aber nicht zufrieden, sondern sie will 2008 mit dem hessischen Partner Bulltech als Exklusivdistributor so richtig durchstarten.

Der "Mio DigiWalker C620t" könnte den Durchbruch bringen. Denn das Gerät ist das erste portable Navi, das mit dem neuesten Kartenmaterial von Tele Atlas kommt und aktuell 1.500 europäische Sehenswürdigkeiten in 3D-Optik und digitale Höhenkarten darstellen kann.

Um den Screen nicht zur überladen, stehen Pop-up-Informationen zu den Bauwerken in den Grundeinstellungen nicht zur Verfügung. Um dies und andere Einstellungen zu ändern, sollte man schon einen Blick in die über 120 Seiten umfassende Dokumentation auf CD-ROM werfen. Der mitgelieferte "Quick Start Guide" zu MioMap 2008 erleichtert nur den Einstieg.

Tele Atlas arbeitet auch schon an ganzen 3D-Stadtmodellen, sodass man sich anhand der Gebäude im Umfeld mit deren Texturen, Farben und Geschäften orientieren kann. Bis Mitte 2008 sollen Blockmodelle von 48 europäischen Großstädten erstellt sein, derzeit sind laut Tele Atlas nur London, Barcelona, Berlin und München so erfasst worden.

Auf dem Gerät ist Kartenmaterial für alle 22 westeuropäischen Länder vorhanden. Für ein PND mit 4,3-Zoll-Display ist Mios neues Flaggschiff mit 166 Gramm recht leicht. Die neueste SiRFInstantFix-Technologie (SiRF Star III) sorgt für einen schnellen GPS-Empfang zu den Satelliten.

Das "t" im Namen steht für den digitalen Radiodienst TMC (Traffic Message Channel) zur Umfahrung von Staus und Anzeige von Radarfallen, die, wie das Handbuch mehrfach warnt, in einigen Ländern illegal sein kann, so zum Beispiel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, kann man die Informationen über Radarfallen und Polizeikontrollpunkte auch ausblenden. Das "C620" hat kein TMC.

Ein mitgeliefertes Antennenkabel soll den Empfang zum TCM-Sender sicherstellen. Geräte mit dem neuen TCMpro werden erst auf der CeBIT 2008 vorgestellt. Weitere Features des "C620t" umfassen Warnung bei Geschwindigkeitsüberschreitung, MP3-Player, Picture Viewer, Bluetooth-Handyverbindung mit Freisprechfunktion, Kontaktmanager und Synchronisation mit Outlook.

Das Gerät hat einen 400-MHz-Prozessor von Samsung, 64 MB RAM, 2 GB internen Speicher, SD/MMC-Kartenleser, Windows WinCE 5.0 und Mini-USB-Anschluss. Im Lieferumfang sind eine aktive Autohalterung mit TMC-Modul und ein 12-V-Aufladegerät enthalten. Zu Hause oder in der Firma lässt sich das C620t über USB aufladen, aber für stundenlange Spaziergänge oder Radtouren ist der Akku zu schwach.

Der Touchscreen mit Split-Screen-Oberfläche arbeitet punktgenau, Sucheingabe und Menüführung sind relativ intuitiv und einfach, erfordern aber doch ein wenig Übung. So muss man sich zum Beispiel daran gewöhnen, dass man erst das richtige Land auswählt und "Munchen" statt "München" eingibt.

Über Mio und Bulltech

Was HTC bei Smartphones ist, ist Mio bei Navis. Beide kommen aus Taiwan, sind OEM-Riesen ihres Fachs und haben sich nach Jahren als bloße Lieferanten unter eigenem Markennamen erst spät auf den deutschen Markt gewagt.

Mio Technology ist eine Tochter von Mitac International, einem der größten Auftragsfertiger Taiwans, und sieht sich auf Platz drei im Weltmarkt für portable Navigationslösungen.

Nach vier Millionen verkauften Geräten im vergangenen Jahr peilt allein die Marke Mio 2008 die Acht-Millionen-Marke an. Im März 2007 hat Mitac Navman übernommen. In Ländern, in denen diese Marke gut etabliert ist – darunter auch Deutschland –, soll sie weitergeführt werden.

Das Hauptaugenmerk liegt aber bei Mio, in Frankreich schon einer der Top-Brands. Der deutsche Distributionspartner Bulltech aus Königstein wurde im August 2007 gegründet. Geschäftsführer Kim Mike Weiler war fünf Jahre lang für Medion, Mios erstem deutschen Großkunden, tätig. (kh)

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