Mobiles Linux

Neun neue Handys mit LiMo

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
NEC und Panasonic stellen neun Mobiltelefone vor, die allesamt mit dem Betriebssystem Linux Mobile (LiMo) betrieben werden. Damit gewinnt das Open-Source-Segment am Mobilemarkt wieder deutlich an Fahrt.

NEC und Panasonic stellen neun Mobiltelefone vor, die allesamt mit dem Betriebssystem Linux Mobile (LiMo) betrieben werden. Damit gewinnt das Open-Source-Segment am Mobilemarkt wieder deutlich an Fahrt. Schon im Zuge der Mobile World Congress Trade Show in Barcelona ist bekannt geworden, dass LiMo auf einer Reihe von neuen Geräten laufen wird. Nicht nur Mobiltelefone, sondern auch Netbooks und stationäre Geräte werden in Zukunft verstärkt mit Open-Source-Betriebssystemen ausgestattet. Darüber hinaus werden eine Reihe von Mobiltelefonen auf Android-Basis erwartet.

Anbieter haben mit Linux-basierten Lösungen bislang wenig Erfolg im mobilen Segment gehabt. Durch Plattformen wie Android und LiMo sowie aufgrund des durch die Krise deutlich gestiegenen Kostendrucks tendieren Telefonerzeuger und Netzbetreiber jetzt jedoch verstärkt zu freier Software. "Diversifikationsprozesse sind am Mobilemarkt schon länger zu beobachten. Ein anhaltender Aufwärtstrend kann für Open-Source-Software nicht geleugnet werden", sagt Hans Prüller, Geschäftsführer von LBS Logistics.

Die im Januar 2007 gegründete Linux Mobile Foundation ist eine Allianz, der weltweit operierende Unternehmen wie NEC, Vodafone, Opera und Casio/Hitachi angehören. Diese nicht gewinnorientierte Organisation beabsichtigt, LiMo weiterzuentwickeln und zu verbreiten. Die Foundation hat 55 Mitglieder, fand bislang jedoch keine Unterstützung von Seiten der großen Mobiltelefonhersteller. LG und Samsung gehören der Allianz zwar an, haben aber bis dato keine Modelle veröffentlicht, die mit LiMo funktionieren. Android http://www.android.com/ ist eine weitere Plattform für mobile Endgeräte, die von der Open Handset Alliance unter Federführung des Suchmaschinengiganten Google entwickelt wird. Als Basis dient der Linux-Kernel 2.6. Neben Android und LiMo existieren weitere Linux-basierte Varianten wie Maemo. Das teilweise offene Betriebssystem Symbian von Nokia spielt ebenfalls eine Rolle.

Auch Netzbetreiber wie Orange, Vodafone, Verizon und Telefonica plädieren für die Einführung weiterer LiMo-Handys. "Orange plant, noch in diesem Jahr Handys mit Android ins Portfolio aufzunehmen", sagt Tom Tesch, Manager Corporate Communication bei Orange Austria. Ob Open-Source-Software Zukunft hat, hänge zudem davon ab, ob Windows 7 ab Herbst 2009 reüssieren wird, so Tesch weiter. Seit der Markteinführung des iPhones sind auch Anwendungen von Drittanbietern ein heißes Thema geworden. Geräte wie das iPhone sind für Applikationen anderer Entwickler geöffnet worden. Verizon geht noch einen Schritt weiter und wird Anwendungen von Drittanbietern sogar für stationäre Webtelefone über eine eigene Onlineplattform anbieten, berichtet Reuters.

Die Entwicklung bei der Auslieferung von Betriebssystemen auf Mini-Notebooks scheint derzeit hingegen schwer prognostizierbar. Linux verlor nach anfänglichen Vorteilen im Vorjahr gegenüber Marktführer Microsoft wieder deutlich. Laut ABI Research könnte Linux Windows langfristig jedoch auch als führendes Betriebssystem von Netbooks ablösen. "Wir glauben, dass der Wendepunkt 2012 erreicht sein wird. Dann werden Linux-Netbooks zahlenmäßig vorne liegen", sagt Philip Solis, Chefanalyst bei ABI Research. Dieser Trend werde dazu führen, dass der Markt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiter wächst. (pte/haf)

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