OC Oerlikon einigt sich mit Gläubigern auf Sanierung

01.04.2010
ZÜRICH (Dow Jones)--Die schwer angeschlagene schweizerische Industriegruppe OC Oerlikon hat sich mit den Gläubigern und der Hauptaktionärin Renova auf ein Konzept zur finanziellen Sanierung geeinigt. Mit einem Maßnahmenpaket, dessen wesentliches Element eine Kapitalerhöhung im Volumen von 1 Mrd CHF ist, sollen die Verbindlichkeiten um bis zu 1,3 Mrd CHF gesenkt werden - auf ein "tragbares, nachhaltiges Niveau", wie das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Pfäffikon am Donnerstag mitteilte.

ZÜRICH (Dow Jones)--Die schwer angeschlagene schweizerische Industriegruppe OC Oerlikon hat sich mit den Gläubigern und der Hauptaktionärin Renova auf ein Konzept zur finanziellen Sanierung geeinigt. Mit einem Maßnahmenpaket, dessen wesentliches Element eine Kapitalerhöhung im Volumen von 1 Mrd CHF ist, sollen die Verbindlichkeiten um bis zu 1,3 Mrd CHF gesenkt werden - auf ein "tragbares, nachhaltiges Niveau", wie das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Pfäffikon am Donnerstag mitteilte.

Oerlikon hatte sich bei der Übernahme des Textilmaschinenherstellers Saurer im Jahr 2006 hoch verschuldet. Nachdem die Wirtschaftskrise der vergangenen zwei Jahre auch die Rentabilität des Konzerns schwer beschädigt habe, sei das Verschuldungsniveau "untragbar" geworden, erklärte Oerlikon.

Vorgesehen ist jetzt eine Kapitalerhöhung von 268,7 Mio neuen Aktien mit Bezugsrecht zu je 3,72 CHF nach vorheriger Herabsetzung des Aktienkapitals auf 1 von 20 CHF je Aktie. Die Oerlikon-Hauptaktionärin Renova des russischen Investors Viktor Vekselberg hat sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte auszuüben. Renova hält derzeit etwa 45% des Kapitals. Die Kreditgeber übernehmen gegen Verrechnung von Schulden jene Aktien, für die die Bezugsrechte von den Publikumsaktionären nicht wahrgenommen werden.

Gegen Verrechnung von Schulden können die Gläubiger unter bestimmten Umständen zusätzlich 40,4 Mio Aktien aus einer weiteren Kapitalerhöhung sowie 1,3 Mio alte Aktien aus dem Eigenbestand des Unternehmens erwerben. Die Kreditgeber verzichten überdies auf Forderungen von je 25 Mio bis 125 Mio CHF und ersetzen noch laufende Kredite mit einer neuen Fazilität. Deren drei Tranchen sollen ein Gesamtvolumen von bis zu 1,74 Mrd CHF haben.

Trotz Einsparungen von 237 Mio CHF - unter anderem durch massiven Personalabbau - ist der Maschinen- und Anlagenbauer im vergangenen Jahr noch weiter in die roten Zahlen gerutscht. Bei einem 38% rückläufigen Umsatz von knapp 2,9 Mrd CHF fiel unter dem Strich ein Konzernfehlbetrag von 592 Mio CHF an, das sind 170 Mio CHF mehr als noch 2008. Im zweiten Halbjahr will Oerlikon nach Ausweitung der Einsparungen operativ wieder schwarze Zahlen schreiben.

Webseite: www.oerlikon.com DJG/rio/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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