Der US-Mobilfunker Sprint hat endlich das Geheimnis um den Marktstart des Palm Pre gelüftet. Mit 6. Juni wird der potenzielle iPhone-Killer, der zu Jahresbeginn vorgestellt wurde, in den USA landesweit zum Preis von 200 Dollar erhältlich sein. Dann wird sich weisen, ob dem einstigen PDA-Pionier Palm mit seinem Betriebssystem webOS wirklich der Durchbruch im heutigen Smartphone-Geschäft gelingt. Im Kampf gegen iPhone, BlackBerry und Co wird darauf gesetzt, das Pre als ultimatives Allround-Gerät zwischen Buisness- und Entertainment-Nutzung zu positionieren. Im Rest der Welt lässt das Pre weiter auf sich warten - womit Palm auch Googles Android einen größeren Vorsprung im Smartphone-Rennen gönnt.
Für den modernen User, der mit Telefonkonferenzen, Car-Sharing, Daten für akademische Arbeiten, Kalendern, sozialen Netzwerken und mehr jongliert, soll das Pre laut Sprint das ultimative Crossover-Gerät bilden. Dabei betont der Mobilfunker Vorteile des Palm-eigenen Betriebssystems webOS wie speziell das Feature "Palm Synergy". Es verspricht eine klare Übersicht über die eigenen Kontakte quer über verschiedene Dienste und einfache Kommunikation mit diesen Personen. Erneut hervorgestrichen wird auch die Multitasking-Fähigkeit des Geräts, während es zum Thema Applikations-Angebot noch keine Details gibt. Dabei dürfte das Anwendungs-Ökosystem ein wichtiger Erfolgsfaktor für webOS und das Pre werden, wie IDC-Analyst Jonathan Arber betonte.
Interessant am Pre-Starttermin ist, dass er einen relativ direkten Konfrontationskurs mit Apple bedeutet. Denn nur zwei Tage später startet Apples Worldwide Developers Conference WWDC, wo das iPhone jedenfalls ein Thema sein wird und es auch zu öffentlichkeitswirksamen offiziellen Ankündigungen rund ums Apple-Smartphone kommen könnte. Immerhin schafft Palm es damit, das für die Zukunft des Unternehmens wohl wichtige Pre noch wie geplant im ersten Halbjahr auf den US-Markt zu bringen. Wie es andernorts aussieht, bleibt aber weiterhin offen. Lediglich, dass auch Bell Mobility in Kanada das Pre anbieten wird, ist bislang bestätigt.
Sofern Palm das Pre auch international vermarktet, darf man sich auf einen harten Kampf einstellen. Denn neben iPhone und BlackBerry sowie Symbian- und Windows-Mobile-Geräten macht sich ein weiterer Konkurrent breit. Googles Android-Plattform ist derzeit im Begriff, auf dem Smartphone-Markt wirklich Fuß zu fassen. Beispielsweise hat der japanische Mobilfunker NTT DoCoMo erst gestern angekündigt, dass er eventuell schon im Juni ein von HTC gefertigtes Android-Smartphone anbieten will. Die französische Bouygues Telecom wiederum hat in dieser Woche den Start von Samsungs Android-Erstling i7500 für Juli in Aussicht gestellt. Das gleiche Gerät soll bei O2 Germany schon im Juni erhältlich werden. (pte/haf)