Citrix-Chef Dr. Jürgen Müller

"Partner spüren die angespannte Wirtschaftslage"

22.01.2013
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2013 befragt. Hier antwortet Dr. Jürgen Müller, Area Vice President von Citrix Systems.
Dr. Jürgen Müller, Area Vice President von Citrix Systems
Dr. Jürgen Müller, Area Vice President von Citrix Systems
Foto: Citrix

Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2013 befragt. Hier antwortet Dr. Jürgen Müller, Area Vice President von Citrix Systems.
Wie wird sich Ihrer Einschätzung nach die ITK-Branche 2013 entwickeln?
Dr. Jürgen Müller: Wir sind gedämpft optimistisch, was die Aussichten für 2013 angeht. Bei unseren Partnern und Kunden scheint sich die angespannte Wirtschaftslage allmählich niederzuschlagen. Wir rechnen deshalb mit einem eher gemäßigten Investitionsverhalten unserer Kunden. Was uns hilft ist vor allem, dass die großen IT-Trends der vergangenen Jahre auch weiterhin Investitionen treiben werden. Mobiles Arbeiten, die Nutzung eigener Endgeräte am Arbeitsplatz, die Einbindung sozialer Netzwerke und natürlich das Thema Cloud werfen bei IT-Verantwortlichen weiterhin Fragen auf - Händler und Hersteller mit den richtigen Antworten werden daher nach wie vor gefragt sein.

Worauf müssen sich die Vertriebspartner angesichts dieser Entwicklung einstellen?

Müller: Die Branche wird sich in diesem Jahr aller Voraussicht nach auf mehr Zurückhaltung seitens der Kunden einstellen müssen, was Investitionen angeht. Trotzdem werden die IT-Trends der vergangenen Jahre das Geschäft weiter treiben. Die "Buzzwords" der Vergangenheit schlagen sich mittlerweile nämlich zusehends in konkreten Aufträgen nieder.
Technologien wie Cloud Computing und Virtualisierung, die Einbindung neuer mobiler Endgeräte in die Unternehmensinfrastruktur sowie Online-Kollaboration gewinnen weiter an Bedeutung und münden immer häufiger in Projekten für den Channel. Nachholbedarf haben viele Kunden auch nach wie vor im Bereich Betriebssysteme.
Die Migration auf Windows 7- oder auch bereits Windows 8 steht vielerorts ganz oben auf der IT-Agenda. In jedem Fall sollten sich die Partner für neue Geschäftsfelder wappnen.
Die "Cloud" mag ein Schlagwort sein, das uns bereits eine Zeit lang begleitet. Doch die Zahlen zeigen, dass das Thema erst jetzt richtig in Schwung kommt. Ein Ende des Trends hin zur Wolke ist also auch 2013 bei weitem noch nicht in Sicht. Von uns durchgeführte Studien zeigen, dass 55 Prozent der Channel-Partner bereits Dienste rund um Cloud-Infrastruktur anbieten und ein weiteres Drittel solche Services vorbereitet. Die übrigen täten gut daran, zumindest genau zu überlegen, wie sie hier verfahren.

Was werden 2013 die Trends der ITK-Branche sein?

Müller: Das vergangene Jahr war ein bedeutendes Jahr für die IT-Branche: In 2012 haben mobile Endgeräte Einzug in die Unternehmen gehalten - Social Collaboration und Bring-your-own-Device werden sich 2013 endgültig im Unternehmensalltag durchsetzen. Im laufenden Jahr werden sich Unternehmen aber auch damit beschäftigen, die Entwicklungen des vergangenen Jahres zu konsolidieren und zu verbessern. Die Schwerpunkte liegen dabei klar in der Weiterentwicklung von Desktop-Migration, Mobilität und beim Thema Cloud. Insgesamt wird das Thema IT-Transformation weiter vorangetrieben.

Was steht bei Citrix dieses Jahr ganz oben auf der Agenda?

Müller: Für 2013 haben wir uns vor allem größere Kundennähe zum Ziel gesetzt. Wir sind inzwischen schon viel näher an den Unternehmen als früher, aber wir wollen unser Engagement in dieser Hinsicht noch verstärken und als Hersteller zusammen mit unseren Partnern engeren Kontakt zum Endkunden pflegen. So können beide Seiten voneinander profitieren. Indem wir uns beim Kunden stärker engagieren, verhelfen wir unseren Partnern zu größeren Projekten und machen Citrix zugleich noch fitter für größere Unternehmen.

(rb)

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