Consumer-Markt legt zu

Rückgang bei professionellen 3D-Druckern

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der Gesamtmarkt für 3D-Drucker hat weltweit zugelegt. Das umsatzträchtige Segment der professionellen Geräte ist laut den Marktforschern von Context eingebrochen.

Die 3D-Drucker-Euphorie ist verflogen. Zwar wurden im vierten Quartal 2015 weltweit 19 Prozent mehr 3D-Drucker verkauft als im Vorjahreszeitraum, doch das Wachstum geht laut Zahlen des Marktforschungsinstituts Context ausschließlich auf das Konto von Geräten unter 5.000 Dollar.

Der 3D-Druckermarkt entwickelt sich zweigeteilt: Während Consumer-Modelle gewaltig zulegen konnten, hat sich der Markt bei professionellen 3D-Druckern merklich abgekühlt.
Der 3D-Druckermarkt entwickelt sich zweigeteilt: Während Consumer-Modelle gewaltig zulegen konnten, hat sich der Markt bei professionellen 3D-Druckern merklich abgekühlt.

Das umsatz- und margenträchtige Segment der industriellen und professionellen 3D-Drucker ist hingegen um 24 Prozent bei den Stückzahlen zurückgegangen. Für das Gesamtjahr weist Context ein Minus von neun Prozent aus. Der Gesamtmarkt ist jedoch um 30 Prozent gewachsen.

Stückzahlen durch Billigdrucker

Die Context-Experten erwarten im laufenden Jahr ein weiteres Stückzahlenwachstum. Dies werde vor allem durch sehr preisaggressive Modelle angeheizt. Als Beispiele nennen die Marktforscher ein Einsteigergerät XYZprinting zum Preis unter 270 Dollar, das im Laufe des Jahres auf den Markt kommen soll. Zudem hat Spielzeughersteller Mattel einen 3D-Drucker angekündigt, der unter 300 Dollar kosten wird.

Dass Stückzahlen nicht alles sind, weiß auch Chris Connery, VP for Global Analysis bei Context: "Die 3D-Drucker-Industrie besteht aus einer großen Bandbreite verschiedener Druckverfahren sowie entsprechend großer Preisspannen", erklärt der Analyst. So sei die Messlatte nicht alleine die Anzahl der verkauften Einheiten, sondern auch die Umsätze, die damit erzielt werden können. So schafft es Stückzahlenchampion XYZ-Printing nicht unter die fünf umsatzstärksten 3D-Druckerhersteller. Jeder dritte Umsatzdollar geht hingegen auf das Konto von Umsatzmarktführer Stratasys, obwohl der Hersteller dreimal weniger Geräte als XYZprinting verkauft.

Innerhalb von fünf Jahren soll sich der Markt vervierfachen

Auf den Gesamtmarkt fallen daher die weniger verkauften Geräte nicht so sehr ins Gewicht, umsatzmäßig schon. Nach den Hype-Jahren findet nun eine Marktbereinigung statt. Interessant dürfte hier der Markteintritt von etablierten Playern wie HP, Ricoh oder Canon werden, die auch entsprechendes Vertriebs-Know-how in der IT-Branche mitbringen.

Trotz der Delle, die der 3D-Druckermarkt nun hinnehmen musste, sind die Context-Analysten optimistisch, was die kommenden Jahre bringen werden. So rechnen die Marktforscher 2020 mit einem weltweiten Gesamtvolumen von 16,2 Milliarden Dollar, Verbrauchsmaterial und Service mit eingerechnet. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert laut Context noch bei 4,1 Milliarden Dollar.

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