Eigener Tablet-PC

Samsung will iPad-Welle reiten

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Samsung Electronics hat einen eigenen Tablet-Computer als Antwort auf Apples iPad angekündigt. Offenbar will sich der Elektronikkonzern in dem neuen Marktsegment ein noch größeres Stück vom Kuchen abschneiden als das ohnehin der Fall ist.

Samsung Electronics, der weltweit zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefonen, hat einen eigenen Tablet-Computer als Antwort auf Apples iPad angekündigt. Offenbar will sich der Elektronikkonzern in dem neuen Marktsegment ein noch größeres Stück vom Kuchen abschneiden als das ohnehin der Fall ist. So treten die Südkoreaner bereits als Zulieferer von Prozessoren für den iPad auf. Mit einem eigenen Gerät manövriert sich Samsung über die Rolle als Komponentenlieferant hinaus gleichzeitig in eine Position als Apple-Konkurrent und bezieht in dem Markt an zwei Fronten Stellung.

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"Samsungs Strategie ist äußerst sinnvoll", meint Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferl. Dass Apple bei Tablet-Computern Konkurrenz bekommt, sei abzusehen gewesen. Allerdings sei schwer einzuschätzen, wie groß der Markt tatsächlich wird. So handle es sich um eine "Produktsparte, die erst neu erfunden wird", sagt Stöferle. Apple selbst rechnet in diesem Jahr mit einem Absatz von sechs bis acht Millionen Einheiten. "Das Ziel ist ambitioniert. Anfangs wurde aber auch das Potenzial des iPhones unterschätzt. Ob die Tablets beim Konsumenten so schnell ankommen, bleibt dennoch fraglich", so der Analyst.

Samsung verfügt dem Experten zufolge über das technologische Know-how und kann bei der Entwicklung eines eigenen Tablet-Modells reichlich Expertise aus anderen Geschäftsbereichen nutzen. "Der Elektronikkonzern ist breit aufgestellt", betont Stöferle. Als Apple-Konkurrent dürften die Südkoreaner von den Erfahrungen in Bereichen der Unterhaltungselektronik wie etwa MP3-Player, mit mobilen Geräten oder auch Computerchips profitieren. Gleichzeitig als Zulieferer von Apple aufzutreten, sei nicht bedenklich.

Im Vergleich zu den etablierten Marktsegmenten PCs und Mobiltelefone dürfte sich die Tablet-Sparte in diesem Jahr noch zurückhaltend entwickeln. So werden Prognosen zufolge 2010 rund 300 Millionen Computer und etwa eine Milliarde Handys abgesetzt. Das Apple iPad "wird aber einen neuen Markt und eine neue Nachfrage schaffen", wird J.K. Shin, Chef der Mobilkommunikationsabteilung bei Samsung, von Bloomberg zitiert. Samsung werde darauf antworten, obwohl es noch verfrüht sei, konkrete Pläne bekannt zu geben. "Wir müssen an dem Wettbewerb teilnehmen", so Shin. Beobachtern zufolge werde das iPad einen neuen Markt durchbrechen, auf den auch andere Konzerne ein Auge geworfen haben. (pte/haf)

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