Sasser-Programmierer kommt mit blauem Auge davon

08.07.2005
Der Entwickler der Würmer "Sasser" und "Netsky", Sven J., ist vom Landgericht Verden nur zu einer Jugendstrafe von 21 Monaten auf Bewährung verdonnert worden und muss somit nicht ins Gefängnis.

Der Entwickler der Würmer "Sasser" und "Netsky", Sven J., ist vom Landgericht Verden nur zu einer Jugendstrafe von 21 Monaten auf Bewährung verdonnert worden und muss somit nicht ins Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre auf Bewährung und 200 Stunden gemeinnützige Arbeit gefordert, die Verteidigung hatte für eine Jugendstrafe von unter einem Jahr plädiert.

Schuldig befunden wurde Sven J. für die Datenveränderung in vier Fällen und der Computersabotage in drei Fällen. Einen Tag vor Prozessbeginn hat Sven J. gestanden, die Würmer "Sasser" und "Netsky" im Frühjahr 2004 programmiert und im Internet verbreitet zu haben.

Der "Sasser"-Wurm hat damals Millionen von Internetnutzern in den Wahnsinn getrieben, da befallene Rechner sich immer wieder von selbst starteten und nicht benutzbar waren. Schuld an der Verbreitung von Sasser war auch eine Sicherheitslücke im Windows-Betriebssystem. Erst nachdem Microsoft eine Belohnung von 250.000 Euro auf Hinweise für den Verursacher des Wurms ausgesetzt hatte, flog Sven J. auf, da ihn ein Bekannter aus seiner Berufsfachschule für Informatik ihn verriet. Abgesehen von den Abstürzen hat "Sasser" aber keinen Schaden angerichtet.

Mit der Verbreitung von Sasser wollte Sven J. laut Aussage seines Vaters nur Gutes tun. Tatsächlich haben die Varianten von Netsky, die ihm zugeschrieben werden, offenbar die Registrierungsschlüssel für Schädlinge wie MyDoom.A, MyDoom.B und Mimail.T gelöscht und zudem so manche Hintertüren "böser" Würmer und Viren gestopft. (kh)

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