Aktie fällt nach Rally

Secunet-Anlegern gefällt Prognose für 2022 nicht

13.11.2021
Das Secunet-Management rechnet für 2022 mit einem Umsatz von rund 320 Millionen Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um die 50 Millionen Euro. Die Aktie sackte daraufhin am Freitagabend deutlich ab.
Axel Deininger, Vorstandsvorsitzender von Secunet, setzt im Industrieumfeld künftig vermehrt auf den indirekten Vertrieb. Die im Mai mit Tech Data unterzeichnete Distributionsvereinbarung ist dafür ein wichtiger Schritt.
Axel Deininger, Vorstandsvorsitzender von Secunet, setzt im Industrieumfeld künftig vermehrt auf den indirekten Vertrieb. Die im Mai mit Tech Data unterzeichnete Distributionsvereinbarung ist dafür ein wichtiger Schritt.
Foto: Secunet

Das starke Wachstum des IT-Sicherheitsdienstleister Secunet Security Networks dürfte wegen einer nicht mehr ganz so schwungvollen Nachfrage nach mobilen Arbeitsplätzen 2022 eine Delle bekommen. Das Management rechnet laut einer Mitteilung vom Freitagabend für das kommende Jahr mit einem Umsatz von rund 320 Millionen Euro sowie mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um die 50 Millionen Euro.

Zum Vergleich: Für 2021 peilt der im Nebenwerteindex SDax notierte Konzern einen Umsatz von rund 330 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von etwa 59 Millionen Euro an - und damit das achte Jahr in Folge ein deutliches Wachstum. Da der Rückenwind durch die Corona-Pandemie, in der viele Menschen von daheim aus arbeiteten, nachlasse, dürfte sich das Produktgeschäft etwa mit Lizenzen, Wartung und Support 2022 auf dem hohen Niveau des laufenden Jahres stabilisieren, erklärt das Unternehmen. Zudem will Secunet reichlich in neue Technologien und neue Mitarbeiter investieren.

Die Secunet-Aktie knickte am Freitagabend auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um 15 Prozent auf 486 Euro ein. Das Papier hatte allerdings erst Anfang der Woche ein Rekordhoch von 608 Euro erreicht. Selbst den nachbörslichen Kursrutsch vom Freitag eingerechnet, haben Secunet-Aktionäre ihr Geld mit der Aktie im laufenden Jahr immer noch fast verdoppelt.

Laut den Anfang November veröffentlichten Zahlen stieg Secunets Erlös in den ersten neun Monaten 2021 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp ein Drittel auf 189 Millionen Euro an. Besonders hoch war bei dem vor allem im Geschäft mit Behörden, Verwaltung, Ministerien, Polizei sowie Unternehmen aus Luft- und Raumfahrt und dem Gesundheitswesen tätigen Unternehmen, die Nachfrage nach sicheren mobilen Arbeitsplätzen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich überproportional zum Erlös um mehr als die Hälfte auf 48,7 Millionen Euro.

In die weitere Entwicklung investierte Secunet bereits im Mai mit der Übernahme der Firma Stashcat aus Hannover. Die bietet eigenen Angaben zufolge "sicheres, DSGVO-konformes Messaging mit integrierter Dateiablage und Videokonferenzfunktion". Außerdem gab Secunet im Juni eine Distributionsvereinbarung mit Tech Data bekannt. „Im Industrieumfeld setzen wir künftig vermehrt auf den indirekten Vertrieb“, sagte Axel Deininger, Vorstandsvorsitzender von Secunet dazu. „Die Vertriebsexpertise und hervorragende Marktposition von Tech Data ergänzen die technologische Kompetenz von Secunet im Bereich Industrie 4.0 in idealer Weise.“ (dpa/pma)

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