Wg. Transformation

Siemens-Restrukturierung kostet drei Milliarden

01.10.2008
Durch "Transformationsprojekte" erwartet Siemens insgesamt Belastungen von etwa drei Milliarden Euro. Ein Großteil davon soll im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, (Ende: 30. September 2008), verbucht werden. Der Hauptteil der Belastungen kommt dabei aus dem Verkauf des Geschäfts mit Telekommunikationslösungen für Unternehmen sowie aus dem Programm zur Senkung der Verwaltungskosten.
Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher: "Die Entwicklung des Geschäftsvolumens ist erfreulich"
Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher: "Die Entwicklung des Geschäftsvolumens ist erfreulich"
Foto: Siemens AG

Durch "Transformationsprojekte erwartet Siemens insgesamt Belastungen von etwa drei Milliarden Euro. Ein Großteil davon soll im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, (Ende: 30. September 2008), verbucht werden. Der Hauptteil der Belastungen kommt dabei aus dem Verkauf des Geschäfts mit Telekommunikationslösungen für Unternehmen sowie aus dem Programm zur Senkung der Verwaltungskosten.

Operativ sei im vierten Quartal nicht mit "großen" Überraschungen zu rechnen, so Vorstandsvorsitzender Peter Löscher. "Die Entwicklung des Geschäftsvolumens ist im vierten Quartal weiter erfreulich", sagte der Manager. "Den Ausblick für 2009 bestätigen wir".

Durch das Programm zur Reduzierung der allgemeinen Vertriebs- und Verwaltungskosten (SG&A) dürften Belastungen von 800 Millionen bis zu 1,1 Milliarde Euro entstehen, so Siemens. Der DAX-Konzern will diese Kosten bis zum Jahr 2010 um absolut zehn Prozent senken. Das entspricht einer Kostenreduzierung auf 10,9 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2009/10, im Geschäftsjahr 2006/07 waren es noch von 12,1 Milliarden.

Daneben fallen bei der Mobility-Sparte Restrukurierungskosten von 160 bis 200 Millionen Euro an, im Healthcare-Sektor könnten es 80 bis 100 Millionen Euro werden. Die geplanten Kosten im Bereich Sonstige Aktivitäten beziffert Siemens mit 120 bis 140 Millionen Euro. Im Juli 2008 hatte Siemens angekündigt, weltweit rund 16.750 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, davon 12.600 in verwaltungsnahen Bereichen.

Nahe an einer Milliarde Euro oll die Belastung aus dem Verkauf eines Mehrheitsanteils an der Siemens Enterprise Networks (SEN) ausfallen. Der Konzern hatte ebenfall im Juli 2008 vereinbart, 51 Prozent der SEN-Anteile an den US-Investor The Gores Group zu verkaufen. Daneben wird die Gründung der gemeinnützigen Siemens-Stiftung den Konzern mit etwa 400 Millionen Euro belasten. Das Unternehmen hatte seine operativen Bereiche zu Beginn dieses Jahres in den drei Großsektoren Energy, Healthcare und Industry zusammengezogen, um die Effizienz zu verbessern.

Das Ergebnis "Summe Sectors", also das operative Ergebnis des Kerngeschäfts, soll 2008/09 nach früheren Angaben acht bis 8,5 Milliarden Euro erreichen. 2006/07 hatte das Sektoren-Ergebnis bei 6,662 Milliarden Euro gelegen. Den Umsatz will Siemens organisch zweimal so schnell wie das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigern. Der Ausblick berücksichtigt keine Ergebniseffekte, die aus rechtlichen und regulatorischen Themen sowie aus dem Programm zur Senkung der Verwaltungskosten entstehen könnten. (Dow Jones/rw)

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