Siemens-Vorstände erhalten 06/07 ein Drittel höhere Vergütungen

28.11.2007
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG hat ihren Vorständen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 rund ein Drittel mehr Vergütungen gezahlt als im Vorjahr. Wie aus dem Vergütungsbericht der am Mittwoch veröffentlichten 20-F-Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, stieg die Gesamtsumme inklusive aktienbasierter Vergütungen auf 41,7 Mio EUR nach 30,4 Mio EUR im Vorjahreszeitraum.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG hat ihren Vorständen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 rund ein Drittel mehr Vergütungen gezahlt als im Vorjahr. Wie aus dem Vergütungsbericht der am Mittwoch veröffentlichten 20-F-Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, stieg die Gesamtsumme inklusive aktienbasierter Vergütungen auf 41,7 Mio EUR nach 30,4 Mio EUR im Vorjahreszeitraum.

Verzerrt werden die Angaben von Überschneidungen in der personellen Besetzung des Vorstands. So erhielt etwa Johannes Feldmayer noch seine vollen Jahresbezüge, nachdem er seine Aufgaben niedergelegt hatte und Heinrich Hiesinger in den Vorstand berufen wurde. Zudem gab es auch Überschneidungen beim Wechsel des Vorstandsvorsitzenden. So schied Klaus Kleinfeld erst zum Ende des Geschäftsjahres aus während der neue Vorstandsvorsitzende Peter Löscher bereits im vierten Quartal tätig war.

Löscher erhielt für seine Tätigkeit im vierten Quartal insgesamt 2,7 Mio EUR. Diese setzen sich zusammen aus einem Gehalt von 0,5 Mio EUR und Bonuszahlungen über 1,2 Mio EUR. Hinzu kommt der Barwert für aktienbasierte Vergütungen von rund 1 Mio EUR. Klaus Kleinfeld verdiente im abgelaufen Geschäftsjahr rund 6 Mio EUR.

Zusätzlich zu diesen Überschneidungen kostete der Wechsel an der Vorstandsspitze Siemens mehr als 14 Mio EUR. So erhält Löscher aufgrund des Wechsels von Merck & Co zu Siemens AG für "erlittene kurz- und langfristigen Vermögensnachteile" insgesamt 8,5 Mio EUR. Das Unternehmen werde diesen Betrag im Januar 2008 seiner Beitragsorientierten Altersversorgung zuführen.

Mit Kleinfeld sei zudem bei seinem Ausscheiden ein bislang nicht bestehendes Wettbewerbsverbot vereinbart worden, für das Siemens 5,75 Mio EUR gezahlt hat. Darin enthalten seien Vergütungen für zusätzliche Beratungstätigkeit, die Abdeckung sonstiger Ansprüche und das Nichtverfallen von Aktienzusagen enthalten.

Löscher hatte seinen Posten als Vorstandsvorsitzender offiziell am 1. Juli angetreten. Kleinfeld hatte Ende April angekündigt, nicht für eine Verlängerung seines bis zum 30. September 2007 laufenden Vertrags zur Verfügung zu stehen. Als Grund hatte Kleinfeld vor allem die mangelnde Rückendeckung durch den Aufsichtsrat genannt. Das Gremium hatte Kleinfeld die Vertragsverlängerung verweigert und dabei auf den Druck der wegen der mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen ermittelnden US-Behörden verwiesen.

Kleinfeld hat in diesem Zusammenhang stets ein eigenes Fehlverhalten bestritten. In den internen und externen Untersuchungen war Kleinfeld nicht als Verdächtiger bei der Korruptions-Affäre geführt worden.

Webseite: http://www.siemens.com - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/kla

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