Flexibilität immer mehr nötig

So definiert Gartner den Markt

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Ist der PC heute noch das, was er vor fünf Jahren war? ChannelPartner wollte eine genaue Definition von den Marktprofis. Annette Zimmermann, Principal Analyst bei Gartner erläutert die Produktgruppen aus Sicht des Marktforschungsunternehmens.
"Da sich der Hardware-Markt in den letzten Jahren so stark verändert hat, war es Zeit ein neues Forecast-Model zu entwickeln." Annette Zimmermann, Principal Analyst, Consumer Markets & Technology - Technology and Service Provider Research
"Da sich der Hardware-Markt in den letzten Jahren so stark verändert hat, war es Zeit ein neues Forecast-Model zu entwickeln." Annette Zimmermann, Principal Analyst, Consumer Markets & Technology - Technology and Service Provider Research
Foto: Gartner

Ist der PC heute noch das, was er vor fünf Jahren war? ChannelPartner wollte eine genaue Definition von den Marktprofis. Annette Zimmermann, Principal Analyst bei Gartner erläutert die Produktgruppen aus Sicht des Marktforschungsunternehmens:

Gartner hat vor zwei Jahren ein Forecast-Innovationsprogramm ins Leben gerufen. Da sich der Hardware-Markt in den letzten Jahren so stark verändert hat, war es Zeit ein neues Forecast-Model zu entwickeln. Vorher hatten wir für die verschiedenen Produktgruppen PCs, Tablets und Handys jeweils separate Modelle.

Das Innovationsprogramm hatte das Ziel, ein allumfassendes Modell zu entwickeln, das alle Produktgruppen einschliesst und - noch wichtiger - Variablen zulässt, die Einflüsse der verschienen Produktgruppen untereinander beschreiben. Zum Beispiel können wir jetzt Annahmen treffen, dass ein bestimmter Anteil an heutigen Notebook-Nutzern ihr Gerät nächstes Jahr durch ein Ultramobile ersetzen wird. Eine andere Annahme ist, dass ein kleiner Teil sein Notebook mit einem Tablet ersetzen wird.

Vor dem Hintergrund unseres Innovationsprogramms mussten wir uns natürlich genaue Gedanken machen, wie wir die verschiedenen Geräte gruppieren. Das wichtigste Kriterium hier ist die "Experience" um möglichst homogene Gruppen zu erzeugen. Demnach ist unsere Unterteilung wie folgt:

Derzeitige Unterteilung PC-Markt

- Desk-based PC: Der klassische fixierte PC am Schreibtisch oder ein AIO (All-in-One).

- Notebook: Das Mainstream-Notebook mit klassischem Gewicht, Größe und einer klassischen Tastatur als festen Bestandteil..

- Utility Tablet: 7- bis 8-Zoll-Bildschirm und sehr geringe Ausstattung. Das Konsumieren von Inhalten steht im Vordergrund.

Basic Tablet: 7- bis 8-Zoll-Bildschirm und bessere Ausstatung. Beispiele hierfür sind iPad mini und Nexus 7.

Premium Tablet: 10-Zoll Bildschirm und hochwertige Ausstattung. Produktivität kann hier eine größere Rolle spielen.

Ultramobile: Sehr leichte, portable Notebooks wie das MacBook Air und auch Hybride mit abnehmbarer Tastatur.

Derzeitige Unterteilung Handy-Markt

- Utility Phone: Sehr einfache Geräte, die preislich zwischen 20 und 70 Euro liegen und unter proprietären Betriebssysteme oder auch Android laufen. Außerdem ausgestattet mit Browser, einfacher Kamera und simplen Touchscreen. Die Geräte werden hauptsächlich für SMS und Anrufe genutzt.

- Basic Phone: Etwas besser ausgestattet mit größerem Bildschirm, was komfortableres Internet-Surfen und andere Datendienste zulässt. Die Geräte laufen unter offenen oder geschlossenen Betriebssystemen Beispiele sind sind Nokia Asha, Samsung bada-Produkte, Android-Produkte sowie andere, häufig von chinesischen Herstellern.

Premium Phone: Geräte mit sehr guter Ausstattung und der besten Experience für Datendienste. Beispiele hierfür sind: iPhone, Samsung Galaxy S, HTC One, Sony Xperia Z, Blackberry Z10 etc. In dieser Kategorie gibt es nur Geräte mit offenem Betriebssystem.

PC-Tendenz fallend

Unsere Prognosen sind, dass der klassische PC weltweit von den mobilen Geräten insgesamt verdrängt wird. Die Ultramobiles werden stark wachsen, während Desk-based und klassische Notebooks weniger verkauft werden. Das liegt auch daran, dass in Schwellenländern das erste "Computing Device", das ein Erstnutzer kauft, nicht mehr unbedingt ein klassischer PC ist sondern eher ein Tablet. Diese Prognose bezieht sich auf die nächsten fünf Jahre. In 2014 erwarten wir, dass die Tabletverkäufe weltweit die Zahl der klassischen PCs (Notebook und Desk-based) übersteigen werden. (bw)

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