Sonys Q2-Gewinn stürzt über Batterie-Rückruf

30.10.2006
Nach dem Rückruf von 9,6 Millionen Li-Ion-Akkus für Notebooks ist der Quartalsgewinn von Sony um 94 Prozent eingebrochen.

Nach dem Rückruf von 9,6 Millionen Li-Ion-Akkus für Notebooks ist der Gewinn des japanischen Elektronikkonzerns Sony Corp. im zweiten Quartal 2006 um 94 Prozent eingebrochen. Der Nettogewinn ist von einem Jahr zuvor 28,5 auf 1,7 Milliarden Yen oder umgerechnet 11,3 Millionen Euro zurückgegangen, wie das Unternehmen aus Tokio Ende Oktober mitteilte. Der operative Verlust lag bei 20,8 Milliarden Yen oder 138,6 Millionen Euro im Vergleich zu einem Plus von 74,6 Milliarden Yen (498 Millionen Euro) im zweiten Quartal 2005. Der Austausch der durch Entflammbarkeit aufgefallenen Notebook-Akkus schlug mit 51,2 Milliarden Yen (341,8 Millionen Euro) zu Buche.

Von der Rückrufaktion betroffen waren unter anderem Dell, Apple, Toshiba und Lenovo. Als Grund für die vor Überhitzung gefährdeten Akkus nannte Sony Metallpartikel, die während der Produktion in die Zellen gelangt seien und Kurzschlüsse verursachten. Beflügelt von guten Verkäufen bei LCD-Fernsehern der Bravia-Serie und der Cyber-Shot-Digitalkameras stieg der Umsatz von Sony im zweiten Quartal um 8,3 Prozent auf 1,85 Billionen Yen (12,35 Milliarden Euro). Dazu beigetragen hat auch ein schwacher Yen. Denn 82 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet der japanische Elektronikkonzern in Übersee.

Nach dem Akku-Fiasko rechnet Sony für das Geschäftsjahr 2006 (bis 31. März 2007) nur noch mit einem Nettogewinn von 80 Milliarden Yen (534 Millionen Euro), 35 Milliarden weniger als die ursprünglich anvisierten 130 Milliarden Yen. Der operative Gewinn soll sogar um 62 Prozent auf 50 Milliarden Yen (333,8 Milliarden Euro) sinken. Am Umsatzziel von 8,23 Billionen Yen (54,94 Milliarden Euro) will Sony aber festhalten. (kh)

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