Airpods erhalten wieder Konkurrenz

Soundcore Liberty Air 2 im Test

Kris Wallburg ist Redakteur bei der Macwelt.
Die Soundcore Liberty Air konnten in unserem Test voll überzeugen, jetzt bringt Soundcore den Nachfolger auf den Markt. Zu einem höheren Preis, aber auch mit vielen neuen Features.
Die Liberty Air kommen in dieser aufklappbaren Box.
Die Liberty Air kommen in dieser aufklappbaren Box.

2019 war ein starkes Jahr für True Wireless Kopfhörer. Klinkenbuchsen verschwinden zunehmend aus den Smartphones und damit steigt der Anteil kabelloser Kopfhörer. Doch gegen den unangefochtenen Marktführer Apple mit seinen Airpods (Pro) tritt nicht nur Samsung mit den Galaxy Buds an. Im letzten Jahr überzeugten uns die Soundcore Liberty Air im Test. Dank ihrer Ausstattung und Soundqualität konnten die Kopfhörer mit Airpods und anderen True Wireless mithalten, kosteten aber wesentlich weniger. Jetzt bringt die Marke von Anker den Nachfolger auf den Markt, mit drahtlosem Laden, besserer Akkulaufzeit, mehr Mikrofonen und weiteren Neuerungen. Ob der chinesische Hersteller damit den nächsten Schritt macht und sich auch weiterhin inmitten der Konkurrenz behaupten kann, erfahren Sie in unserem Test.

Fazit:

Soundcore hat es mal wieder geschafft, mit den Liberty Air 2 macht die Reihe den nächsten Schritt. Viele Verbesserungen wie kabelloses Laden und besserer Sound sorgen dafür, dass der Aufpreis von über 30 Euro gegenüber dem Vorgänger berechtigt ist. Der Tragekomfort ist ausgezeichnet und auch die Akkulaufzeit gehört zu den besten, was auf dem Markt zu finden ist. Die Liberty Air 2 müssen sich vor Airpods und Co. nicht verstecken und zeigen, wie umkämpft der True-Wireless-Markt zurzeit ist.

Pro:

+ Fünf verschiedene Earplugs
+ Top Soundqualität mit personalisiertem Hörprofil
+ Guter Tragekomfort
+ Hervorragende Akkuleistung

Contra

- Mikrofone sehr laut gepegelt

Lieferumfang

Die Verpackung der Liberty Air 2 erinnert uns stark an den Vorgänger. Die handgroße Box lässt sich zur Seite hin öffnen, die Lasche ist mit Magneten arretiert. In der geöffneten Box finden wir unter einem durchsichtigen Plastikschutz das Herzstück: die Ladehülle inklusive der beiden Ohrenstöpsel. Weiterhin finden wir in der Box: Austaschbare Ear-Tips in fünf verschiedenen Größen, ein USB-C-Ladekabel und diverse Anleitungen und Hinweise.

(Anmerkung: Die Liberty Air 2 gibt es in Schwarz und in Weiß. Für unseren Test wurde uns die schwarze Variante zugesendet.)

Erster Eindruck

Die Verpackung und Aufmachung erinnert auf den ersten Blick stark an den Vorgänger, bei genauerem Hinsehen fallen aber die Unterschiede auf. Verpackung und Zubehör sind fast identisch, statt vier gibt es aber fünf Paar Ear-Tips. Für alle Ohrgrößen und -formen ist also was dabei. Die Ladehülle wird über USB-C geladen und hat drei LEDs, über die der aktuelle Akkustand abgelesen werden kann. Das geht entweder durch Öffnen der Hülle oder mit einem kleinen Knopf neben dem USB-Anschluss. Im Vergleich zu Apples Airpods ist das Case etwas größer, passt aber immer noch bequem in die Hosentasche. Genauso wie beim Vorgänger kommen vor allem Kunststoffe zum Einsatz. Trotzdem wirkt die Verarbeitung im direkten Vergleich besser, denn durch den matten Look und die etwas detaillierteren Kopfhörer, die nicht mehr nur aus einem einzelnen schwarzen Plastikguss bestehen, entsteht ein hochwertigerer Eindruck.

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Pairing

Das Pairing funktioniert wie erwartet. Über das Bluetooth-Menü ihres Smartphones können Sie die Kopfhörer verbinden. Danach stellt sich die Verbindung automatisch her.

Tragekomfort

Schon der Vorgänger konnte beim Tragekomfort punkten und auch die Liberty Air 2 geben sich hier keine Blöße. Warum auch, denn an der Form hat sich nichts geändert. Dank den fünf verschiedenen Ear-Tips können Sie die Kopfhörer an ihre Ohrform und -größe anpassen. Die Ear-Buds sitzen fest im Ohr und fallen selbst beim Sport nicht heraus.

Akku und Wireless Charging

Die Earpods sollen laut Hersteller sieben Stunden Musikwiedergabe durchhalten, in der Ladehülle stecken nochmal drei Ladungen. Somit kommt man auf eine Laufzeit von 28 Stunden. Die Angaben stimmen vielleicht bei mittlerer bis leiser Lautstärke, im Praxistest halten wir aber sechs Stunden für realistischer. Das ist immer noch eine gute Stunde mehr als Apples Airpods durchhalten.

Neu ist die drahtlose Ladefunktion der Ladehülle. Besitzen Sie eine entsprechende Ladestation, können sie die Hülle einfach darauf legen und laden lassen. Der Ladevorgang bei komplett leeren Akku dauert drahtlos 3,5 Stunden, schneller geht es per Kabel in zwei Stunden.

Soundqualität – Individueller Klang dank Hear ID

Dank neuen mit Diamanten ummantelten Audiotreibern soll der Sound noch besser werden. Und tatsächlich: Der Klang ist über alle Frequenzen hinweg klar und stabil, selbst bei hohen Lautstärken bleibt die Klangkulisse differenziert. Vor allem bei basslastigen Titeln wird die hochwertige Klangwiedergabe deutlich. Einziges (kleines) Manko sind die Mitten, die etwas präsenter sein können. Hier kommt der Equalizer ins Spiel, der über die Soundcore-App aufgerufen werden kann. Mit dabei die Funktion "Hear ID", die anhand eines Tests ein Hörprofil des Nutzers anlegt und den Equalizer entsprechend anpasst. Und voilà: Schon passen die Mitten auch wieder. Hear ID hat unserem Test nur kleine Anpassung vorgenommen, das Soundbild gefiel uns danach aber wirklich besser.


Sprachqualität

Mit ganzen vier Mikrofonen (zwei pro Kopfhörer) soll die Sprachqualität im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert werden, vor allem das Filtern von Umgebungsgeräuschen und die Rauschunterdrückung. In der Praxis funktioniert das nur teilweise. Geräusche von außen werden zwar gut gefiltert, jedoch ist die Aufnahme ungewöhnlich laut. Schon bei halber Lautstärke auf dem Empfangsgerät wirkt der Ton übersteuert. Das ist schade, denn die Sprachqualität (bei entsprechend angepasster Lautstärke) ist für True-Wireless-Kopfhörer gut.

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