Studie zu Spam-Nachrichten

Spam-Mails sind schlimmer als der Zahnarztbesuch

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Täglich zehn gefälschte Nachrichten oder Betrugsversuche per E-Mail, SMS oder über soziale Medien - das nervt: Die Hälfte der Deutschen würde einer Umfrage zufolge lieber eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt vornehmen lassen, als sich mit dem eigenen Postfach auseinanderzusetzen.
47 Prozent der Menschen würden sich inzwischen lieber beim Zahnarzt einer Wurzelbehandlung unterziehen, als sich mit den Sorgen und dem Papierkram eines durch Spam- und Betrugs-Mails verursachte Identitätsdiebstahls auseinanderzusetzen.
47 Prozent der Menschen würden sich inzwischen lieber beim Zahnarzt einer Wurzelbehandlung unterziehen, als sich mit den Sorgen und dem Papierkram eines durch Spam- und Betrugs-Mails verursachte Identitätsdiebstahls auseinanderzusetzen.
Foto: Impact Photography - shutterstock.com

Alle 11 Sekunden wird eine neue Phishing-Website erstellt, im Durchschnitt erhalten Menschen täglich zehn gefälschte Nachrichten oder Betrugsversuche per E-Mail, SMS oder über soziale Medien. Jede Woche verbringen sie 94 Minuten damit, zu prüfen, zu verifizieren oder zu entscheiden, ob Nachrichten, die sie Nachrichten per SMS, E-Mail oder über soziale Medienerhalten haben echt oder gefälscht sind. Pro Jahr sind das 81 Stunden, also rund zwei Arbeitswochen - so das Ergebnis einer Studie von McAfee.

Das nervt gewaltig. In seiner Umfrage zum Thema Spam-Nachrichten hat der Hersteller auch versucht herauszufinden, wie sehr das nervt. Die Ergebnisse machen das Ausmaß des Problems anschaulich:

  • 47 Prozent der Menschen würden sich lieber beim Zahnarzt einer Wurzelbehandlung unterziehen, als sich mit den Sorgen und dem Papierkram eines Identitätsdiebstahls auseinanderzusetzen.

  • 41 Prozent würden lieber eine einmalige Wurzelbehandlung vornehmen lassen, als sich das ganze Jahr über mit betrügerischen Nachrichten auseinanderzusetzen .

  • 28 Prozent würden lieber 24 Stunden lang mit einer Lebensmittelvergiftung kämpfen, wenn ihnen dann ein Jahr lang betrügerische Nachrichten erspart blieben.

  • 45 Prozent der Befragten würden lieber jeden Monat ihre Steuererklärung machen, wenn ihnen dafür der Ärger mit den Spam-Nachrichten erspart bliebe.

Der Leidensdruck ist also schon jetzt erheblich. Gut die Hälfte der Befragten weiß zudem, wovon sie spricht: 51 Prozent der Befragten sind in der Vergangenheit bereits einmal einer oder mehrmals auf gefälschte Nachrichten hereingefallen. 71 Prozent davon haben dadurch Geld verloren, bei 27 Prozent lag die Summe unter 100 Euro.

Nach Ansicht von McAfee wird der Stress, dem die Menschen ausgesetzt sind, noch deutlich zunehmen, da durch KI die Anzahl und Raffinesse von Betrugsnachrichten zunimmt. Das gefährdet auch das Vertrauen in die digitale Kommunikation allgemein. Bei 45 Prozent der Befragten hat es jetzt schon abgenommen.

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