Viele Köche... fast eine Glosse

Stark sinkende Security-Preise in China erwartet

13.02.2009
Die chinesischsprachige CP-Schwesterzeitschrift "ComputerPartnerWorld" warnt in einer Cover-Story vor ähnlich stark sinkenden Preisen für Security-Produkte wie 2007 für Projektoren im Reich der Mitte.

Die chinesischsprachige CP-Schwesterzeitschrift "ComputerPartnerWorld" warnt in einer Cover-Story vor ähnlich stark sinkenden Preisen für Security-Produkte wie 2008 für Projektoren im Reich der Mitte. Denn nachdem der amerikanische Traum ausgeträumt ist, pilgern alle dorthin, und wo viele Köche verderben sie wohlmöglich auch den Brei.

"Seit Ausbruch der Finanzkrise in den USA kommen viele CEOs international operierender Unternehmen zu einem 'Besuch" nach China. Vordergründig bekunden sie, dass sie ihr China-Engagement ausweiten wollen, dabei geht es ihnen nur um das Eine:

In Amerika haben sie große Verluste eingefahren und nun versuchen sie diese in Übersee wettzumachen", mokiert sich der Autor Zhang Ge und fährt fort: "Diese Denken führt dazu, dass China als rettender Ankerplatz vor der internationalen Finanzkrise gesehen wird."

Das neu entflammte China-Engagement internationaler Konzerne passe auch in die von Bejing herausgegebene Parole "Den Binnenmärkt stärken und Arbeitsplätze schaffen". Wenn die erste Begeisterung erstmal verflogen sei, würden die Unternehmen ins Grübeln kommen und vielleicht zu der aus der Physik entlehnten Erkenntnis, dass wenn alle ihr Engagement in China verstärken wollen, dieses sich gegenseitig aufhebt. Und wer könne dann noch gewinnen, so der Kollege Zhang.

Angesichts der jüngsten IDC-Studie für Security-Produkte fühlt sich der Autor an eine Studie für den Beamer-Markt von 2006 erinnert und warnt vor einem ähnlich drastischen Preisverfall.

Erstens war der (Beamer-) Markt mit einem weltweiten Jahresumsatz von fünf Yuan nicht sehr groß, zweitens waren hier jährliche Wachstumsraten von um 30 Prozent drin, weit über dem für andere IT-Produkte

Drittens ist der Markt ziemlich zerklüftet und ungeordnet, wobei sich die Top Ten ständig gegenseitig bekriegen und der an der Spitze nicht über einen Marktanteil von 15 Prozent hinauskommt, der an zehnter Stelle aber über sieben Prozent vom Markt beherrscht.

Das heißt, im Schnitt liegen die Top 10 mit jeweils nur einem Prozentpunkt Marktanteil auseinander, die Umsätze liegen mit einer Differenz von maximal 50 Millionen Yuan auch relativ dicht beieinander.

Nach der Studie von 2006 ist der chinesische Projektorenmarkt um 25 bis 30 Prozent jährlich gewachsen, was viele ausländische Hersteller in das Reich der Mitte lockte, gleichzeitig haben sie den Absatzdruck erhöht, womit der Preisdruck wuchs und die Einstiegsspreise 2007 von 7.000 auf 3.000 Yuan (798 auf 342 Euro) stark in den Keller gerutscht sind.

Ähnliches dürfte sich 2009 auch auf dem chinesischen Markt für IT-Security-Produkte ereignen. Seit Anfang des Jahres sind die SSL-VPN von Juniper und Array Networks schon um zehn Prozent im Preis gesunken. (kh)

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