Für mehr Privatsphäre im Netz

Symantec forscht künftig auch in Saarbrücken

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Das Unternehmen beteiligt sich mit einem Research Lab am Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA) der Universität des Saarlandes. Es ist damit eine der ersten Firmen, die sich an dem im Aufbau befindlichen Forschungszentrum engagieren.

Symantec wird sich als eine der ersten Firmen am CISPA - Helmholtz-Zentrum in Saarbrücken beteiligen. Das Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA) wurde im Februar 2018 offiziell eröffnet. Es soll das 19. Zentrum der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren werden und ist das erste mit Schwerpunkt auf IT-Sicherheit. Läuft alles nach Plan, soll der Aufbau 2026 abgeschlossen sein und werden dort dann etwa 500 Menschen arbeiten.

Über Drittmittel hofft man, weitere 300 Forscher an den Standort binden zu können. Ein erster Schritt dazu wurde jetzt mit der Zusage von Symantec erreicht, sich in Saarbrücken zu engagieren. Das US-Unternehmen will im Saarland vor allem an Technologien arbeiten, die Nutzern seiner Produkte für Privatanwender eine bessere Kontrolle über ihren "Online-Fußabdruck" ermöglichen sowie für Firmen zusätzliche Tools entwickeln, mit denen sie die ihnen anvertrauten Daten verantwortungsvoll behandeln und verarbeiten können. Dazu sollen die Symantec-Experten konkret an Bilderkennung, Reputationsfiltern, Identity-Management-Mechanismen und Tools zur "verantwortungsbewussten Anonymisierung" arbeiten.

Professor Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Johanna Wanka, damals Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annegret Kramp-Karrenbauer, damals Ministerpräsidentin des Saarlandes, sowie Professor Michael Backes, Gründungsdirektor des CISPA - Helmholtz-Zentrums bei der offiziellen Vorstellung der Einrichtung im Februar 2018 (von rechts nach links).
Professor Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Johanna Wanka, damals Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annegret Kramp-Karrenbauer, damals Ministerpräsidentin des Saarlandes, sowie Professor Michael Backes, Gründungsdirektor des CISPA - Helmholtz-Zentrums bei der offiziellen Vorstellung der Einrichtung im Februar 2018 (von rechts nach links).
Foto: CISPA

Die Einrichtung in Saarbrücken wird als Teil der weltweit verteilt operierenden Symantec Research Labs (SRL) betrieben. Wie viele Mitarbeiter dort tätig sein werden und ab wann in Saarbrücken tatsächlich geforscht wird, wollte Symantec aktuell auf Anfrage noch nicht mitteilen.

Lesetipp: Symantec verliert nahezu ein Drittel seines Wertes

"Die Wahl des Standorts bestätigt den hervorragenden Ruf Saarbrückens als Forschungsregion. Die Entscheidung wird zu einem Zeitpunkt getroffen, an dem die Europäische Union für den Aufbau von Kompentenzzentren für Cybersicherheit wirbt, die zur Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereich der Forschung und Entwicklung beitragen", begrüßt Udo Helmbrecht, Executive Director der European Network and Information Security Agency (ENISA), den Schritt.

Saarland als unterschätzter IT-Standort

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans bezeichnete die Gründung eines Symantec Research Labs in der Nähe des CISPA als einen "große Erfolg für die Region Saarland und ihre Bedeutung als IT-Standort. Die Entscheidung von Symantec, hier in Saarbrücken ein Forschungslabor aufzubauen, beweist erneut, dass wir mit unserer Ausrichtung auf Spitzenforschung im Bereich Cybersicherheit richtiglagen." Das Forschungszentrum ist Teil des Saarland Informatics Campus. Der umfasst unter anderem auch die Max-Planck-Institute für Informatik und Softwaresysteme sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

An dem schon 1988 als gemeinnützige Public-Private Partnership gegründeten DFKI ist seit 2015 auch Google aktiv. Der US-Konzern forscht und lässt dort zu Sprachtechnologien, autonomen Fahrzeugen und Smart Home forschen. Bereits seit 2009 ist Intel Industriegesellschafter des DFKI. Zu den weiteren Gesellschaftern gehören BMW, Daimler, die Deutsche Telekom, Microsoft und SAP. Seit dem Wintersemester 2014 gibt es an der Universität des Saarlandes zudem den Bachelor-Studiengang "Cybersicherheit".

Zur Startseite