Der Nutzen von Web 2.0 Anwendungen wie Foren, Blogs und Wikis ist vielgestaltig. Eng damit verbunden sind jedoch Herausforderungen wie Compliance, Datenschutz und Risikomanagement. So müssen im Zuge von Web-2.0-Anwendungen gerade auch Unternehmen Lösungen für ein ganzheitliches und nachhaltiges Datenschutz- und Identitätsmanagement entwickeln und in ihre Compliance Strategie einbinden.
Bricht man wesentliche Compliance-Aspekte auf das Web 2.0 herunter, steht die Betrachtung von sogenanntem "User-generated Content", also Inhalten, die von Dritten/Nutzern erstellt wurden, im Vordergrund. Um Konflikten vorzubeugen, hat es sich in Praxis bewährt, klare Regeln für User-generated Content zu kommunizieren.
Die meisten User verstoßen nicht vorsätzlich gegen Regeln, sondern aus Unkenntnis oder Unbedachtheit. Generell gelten im Internet die gleichen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regelungen wie in der "Offline-Welt". Demzufolge muss sich jeder, der fremdes Recht verletzt - etwa durch die Veröffentlichung fremder Fotografien - nach den allgemeinen Regelungen wie beispielsweise dem Urheberrechtsgesetz verantworten.
Doch auch für Unternehmen entsteht ein Risiko: Wird die Rechtsverletzung im Rahmen ihres Internetauftritts begangen, können sie vom Rechteinhaber im Rahmen der so genannten Mitstörerhaftung ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden.
Um Konflikte von vornherein so gut wie möglich einzudämmen, sollten Web-2.0-Elemente von Anfang an in die Compliance-Strategie eines Unternehmens einbezogen werden. Tritt dennoch eine Rechtsverletzung auf, zählt in erster Linie eine schnelle Reaktion. Juristische Auseinandersetzungen werden dabei meist von keinem der Beteiligten angestrebt. (oe)
Der Autor Stephan A. Klein ist Rechtsanwalt und Managing Director des E-Commerce-Spezialisten Atrada AG, Nürnberg.
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