UPDATE: EADS-Eigner haben Führungsstruktur noch nicht festgelegt

10.07.2007
(NEU: Details, Hintergrund, Aktienkurs)

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AMSTERDAM (Dow Jones)--Die Eigentümer der European Aeronautic Defence and Space CO NV (EADS), Amsterdam, haben noch keine Entscheidungen über die neue Führungsstrukturen bei dem Luft- und Raumfahrtkonzern getroffen. "Es wurden bislang keine Entscheidungen getroffen; weder über Management-Strukturen des EADS-Konzerns noch über Nominierungen für Führungspositionen", teilte das Unternehmen am Dienstag mit und reagierte damit auf die anhaltenden Medienspekulationen über mögliche Nominierungs- und Strukturentscheidungen.

EADS wies darauf hin, dass diese Mitteilung in Absprache mit den Großaktionären DaimlerChrysler und Sogeade (Lagardere und französische Staatsholding Sogepa) erfolgt ist. Die Diskussionen dieser Aktionäre zur Vorbereitung des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy würden fortgesetzt. Die Politiker wollen sich am 16. Juli bei Airbus in Toulouse treffen.

Was bei diesem Treffen heraus kommt, ist noch unklar. In den Medien wird seit Wochen darüber spekuliert, dass sich die EADS-Eigentümer von der Konzerndoppelspitze verabschieden und statt dessen einen einzelnen CEO installieren könnten. Wer diesen Posten dann ausfüllen wird, ist aber ebenso noch offen. Genannt werden einer der beiden Co-CEOs Louis Gallois oder Tom Enders aber auch Dritte.

Dabei müsste jedoch geklärt werden, wie das deutsch-französische Gleichgewicht im Konzern gehalten wird und wer welche Postionen bei Airbus und im Board of Directors einnimmt. Vorstellbar ist aber auch, dass am 16. Juli nur über die Restrukturierung bei Airbus und nicht über die EADS-Führungsstruktur gesprochen werde.

Auch die Einschätzung von Analysten ist unterschiedlich. So rechnet beispielsweise CM-CIC mit einer zügigen Verabschiedung einer Unternehmensführungsreform. Die Analysten weisen darauf hin, dass das französische Lager gespalten ist, während die Deutschen sich einig seien.

Für Analyst Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg ist die Frage der Doppelspitze allerdings ohnehin nicht das entscheidende Thema für den europäischen Luftfahrtkonzern. Die weitere Entwicklung des operativen Geschäftes sei wesentlich wichtiger, hatte der Analyst bereits vor wenigen Tagen gesagt. Aus diesem Grund sei jetzt der falsche Zeitpunkt, um über die Doppelspitze zu befinden. Das Thema sollte erst besprochen werden, wenn die Restrukturierung laufe und das Geschäft wieder Fahrt aufnehme.

Abgesehen davon sei aber jedem Beteiligten klar, dass ein alleiniger CEO für EADS der beste Ansatz sei, sagte Maichl. Diese Diskussion werde schließlich schon seit Konzerngründung im Jahr 2000 geführt. Der Analyst glaubt nicht, dass die Führung von EADS mit Abschaffung der Doppelspitze einfacher wird. Dazu müsste sich der französische Staat aus dem Unternehmen zurückziehen. Ohne einen Rückzug Frankreichs werde sich immer wieder die Frage der Balance der Kräfte im Konzern stellen. Auch bei einem alleinigen CEO dürften die EADS-Entscheidungsstrukturen sich zunächst nicht ändern.

Auch Ulrich Horstmann von der Bayerischen Landesbank sieht die Frage der Führungsstruktur kritisch. Es sei die Eigentümerstruktur, die die Probleme im Konzern bereite. Und so lange sich diese nicht ändere, sei es nicht so ausschlaggebend, welche Manager den Einfluss der Eigentümer umsetzen würden, sagte er.

Webseite: http://www.eads.com

-Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116,

kirsten.bienk@dowjones.com

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