UPDATE: Gildemeister profitiert im 1Q von guter Konjunktur

06.05.2008
(NEU: mit Dividendenaussage, Analysteneinschätzung, Aktienkurs) Von Katharina Becker DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: mit Dividendenaussage, Analysteneinschätzung, Aktienkurs) Von Katharina Becker DOW JONES NEWSWIRES

BIELEFELD (Dow Jones)--Deutschlands größter Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister AG hat zu Jahresbeginn stärker als erwartet von der robusten Konjunktur der Branche profitiert. Unter dem Strich konnten die Bielefelder ihren Nachsteuergewinn dank gut gefüllter Auftragsbücher im ersten Quartal auf 11,2 (Vorjahr: 4,8) Mio EUR mehr als verdoppeln, wie Gildemeister am Dienstag mitteilte. Neben dem kräftigen Umsatzsprung profitierte Gildemeister auch von einem leicht verbesserten Finanzergebnis sowie eine geringeren Steuerquote.

Für den Zeitraum Januar bis März meldete das seit Mitte Dezember im MDAX notierte Unternehmen Auftragseingänge im Wert von 591,9 (Vorjahr: 416,1) Mio EUR. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten bereits damit gerechnet, dass Gildemeister die eigene Prognose von mehr als 550 Mio EUR übertreffen würde, lagen mit ihren Schätzungen jedoch deutlich unter dem erreichten Wert.

Das Geschäft mit Solartechnik habe dazu 112,8 Mio EUR beigetragen, erklärte das Unternehmen. Die Bielefelder bieten unter dem Namen "SunCarrier" Systeme für Solarzellen an, die die Module nach der Sonne ausrichten, was deren Leistung um knapp ein Drittel erhöhen soll. Das noch junge Photovoltaik-Geschäft gilt als einer der Hoffnungsträger bei Gildemeister. Bis Jahresende streben die Bielefelder einen Auftragseingang von insgesamt mehr als 1,9 Mrd EUR an.

Der Umsatz kletterte im ersten Jahresviertel auf 392 (Vorjahr: 320,3) Mio EUR. Das Unternehmen hatte ursprünglich 350 Mio EUR avisiert. Für das Gesamtjahr hatte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Kapitza das Ziel ausgegeben, mehr als 1,8 Mrd EUR einzunehmen.

Vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwirtschaftete der Werkzeugmaschinenbauer 25,9 (16,4) Mio EUR. Vor Steuern verbesserte sich das Ergebnis auf 18,1 (8,7) Mio EUR. Hier will Gildemeister bis Jahresende zweistellig wachsen.

Sollten die Geschäfte wie erwartet laufen, will Gildemeister ihre Aktionäre stärker am Ergebnis beteiligen und die Dividende für das laufende Jahr erhöhen, kündigte das Unternehmen an. Die Bielefelder hatten für das vergangene Geschäftsjahr pro Aktie einen Bonus von 0,35 EUR gezahlt.

Analysten nahmen den Quartalsbericht positiv auf. Der Werkzeugmaschinenbauer habe überzeugende Zahlen vorgelegt, urteilten die Analysten der LBBW und lobten besonders die auf 6,6% gesteigerte Rendite. Erwartet hatten die Analysten nur eine EBIT-Marge von 6,1%. Als Motor des Margenanstiegs sahen die Analysten den überproportionalen Umsatzanstieg im Inlandsgeschäft.

An der Börse sorgten die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisse von Gildemeister für Kauflaune. Zu Handelsbeginn an der Frankfurter Börse kletterte der Kurs der Aktie um knapp 1,9% auf 20,69 EUR und stand um 9.30 Uhr bei 20,53 EUR, ein Plus von fast 1,1%.

Wie erwartet vermied Gildemeister am Dienstag Aussagen zum Stand der Ermittlungen gegen Vorstandsvorsitzenden Kapitza. Mitte Januar hatte die Staatsanwaltschaft wegen eines Anfangsverdachts auf Untreue, Bestechung, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung Geschäfts-und Privaträume des Vorstandsvorsitzenden untersucht. Ende Januar hatte sich der Aufsichtsrat hinter seinen Vorstandsvorsitzenden gestellt.

Webseite: http://www.gildemeister.com - Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 112, katharina.becker@dowjones.com DJG/kat/jhe

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