UPDATE: IBM verhandelt mit Sun über Übernahme - WSJ

18.03.2009
(NEU: Details, Aktienkurse)

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NEW YORK (Dow Jones)--In der Branche der Serverhersteller bahnt sich einem Zeitungsbericht zufolge eine milliardenschwere Übernahme an. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) am Mittwoch berichtet, verhandelt die International Business Machines Corp (IBM) mit dem Wettbewerber Sun Microsystems Inc über einen Kauf. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Noch in dieser Woche könnte eine Einigung getroffen werden. Es sei momentan jedoch noch unklar, ob eine Übernahme überhaupt zustande komme, heißt es im "WSJ". Sollte es jedoch zu einer Einigung kommen, dann müsse IBM mindestens 10 USD je Aktie bzw insgesamt 8 Mrd USD zahlen, um Sun zu übernehmen. Das wäre mehr als das Doppelte des Schlusskurses von Sun am Dienstag. Weder IBM noch Sun Microsystems äußerten sich am Mittwoch auf Anfrage zu dem Bericht.

Beiden Unternehmen gemeinsam ist der Zeitung zufolge, dass sie Computersysteme für Firmenkunden herstellen, die nicht auf das Betriebssystem "Windows" von Microsoft oder Chips von Intel angewiesen sind. IBM und Sun seien zudem starke Unterstützer von Software mit offenem Quellcode wie Linux und Java-Internetanwendungen.

In den vergangenen Monaten habe Sun eine Reihe von Technologieunternehmen angesprochen, ob sie nicht an einer Übernahme interessiert seien, schreibt das WSJ mit Bezug auf informierte Personen weiter. Die Nummer zwei im Servermarkt, der kalifornische Hersteller Hewlett-Packard Co (HP), habe abgelehnt.

Laut einer Analyse der Marktforscher von IDC hatte IBM im Jahr 2008 einen Marktanteil von 31,4%. HP kam demnach auf einen Anteil von 29,5%, Dell Inc bediente 11,6%. Sun lag auf dem vierten Rang mit einem Anteil von 10,6%.

Sollte die Transaktion zu genanntem Preis zustande kommen, wäre dies die größte Übernahme in der IBM-Geschichte. 2007 hatte das in Armonk im US-Bundesstaat New York ansässige Unternehmen den kanadischen Softwarehersteller Cognos für 5 Mrd USD gekauft.

Bill Shope, Analyst bei Credit Suisse, bezeichnete Sun aufgrund des in der jüngsten Vergangenheit deultich eingebrochen Aktienkurses als attraktives Kaufziel. Die Prämie, die IBM nach Informationen des "WSJ" zu zahlen bereit ist, nannte er überraschend hoch. Im Laufe des vergangenen Jahres hatte die Sun-Aktie fast drei Viertel ihres Wertes verloren.

Am Mittwoch profitiert das Papier allerdings massiv von der Nachricht und haussiert. Die Aktie gewinnt an der Wall Street mehr als 80% und notiert bei 8,96 USD. Die IBM-Aktie verliert hingegen 2,6% und liegt bei etwa 90,50 USD.

Webseiten: http://online.wsj.com http://www.ibm.com http://www.sun.com DJG/DJN/mmr/ncs/

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