UPDATE: Samsung will Gewinnrückgang im 2. Halbjahr aufholen

13.07.2007
(NEU: Details, Analysten, Hintergrund)

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Von In-Soo Nam

Dow Jones Newswires

SEOUL (Dow Jones)--Die Samsung Electronics Co hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um 5% verzeichnet. Grund war der Preisverfall bei DRAM-Chips, wie das südkoreanische Unternehmen am Freitag mitteilte. Für die zweite Jahreshälfte zeigte sich Samsung dagegen optimistisch und kündigte erhebliche Ergebnisverbesserungen dank einer auch saisonal bedingten steigenden Nachfrage an.

Der Nettogewinn sank im Quartal auf 1,423 Bill KRW, umgerechnet etwa 1,54 Mrd USD. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,5 Bill KRW gewesen. Damit lag das Ergebnis aber über den Erwartungen der Analysten, die im Mittel mit 1,33 Bill KRW gerechnet hatten. Der operative Gewinn ging um 36% auf 910,7 Mrd KRW zurück und war damit den Angaben zufolge das zweitschlechteste Ergebnis seit dem vierten Quartal 2001, als 69 Mrd KRW ausgewiesen wurden. Der Umsatz nahm um 3,7% auf 14,633 Bill KRW zu.

Im zweiten Quartal hätten sich die meisten Bereiche gut entwickelt, erklärte Samsung. Eine Ausnahme sei die Halbleitersparte gewesen. Diese soll sich nun in der zweiten Jahreshälfte erholen. Analysten gehen ebenfalls von einer Ergebnisverbesserung ab dem laufenden dritten Quartal aus, was unter anderem durch die schneller als erwartete Erholung der DRAM-Preise sowie durch ein besseres Geschäft mit NAND-Chips und LCD unterstützt werden dürfte. So geht Sun Tae Lee von Meritz Securities davon aus, dass mit dem zweiten Quartal die Talsohle durchschritten wurde.

Samsung-Sprecher Woosik Chu bestätigte am Freitag während eines Conference Calls mit Analysten und Investoren die Aussichten auf ein besseres Ergebnis im zweiten Halbjahr, in dem traditionell die Verkäufe von Elektronikprodukten steigen. "Alle Geschäftsbereiche werden im zweiten Halbjahr ein hohes Nachfrageniveau verzeichnen", sagte er. Er betonte dabei die erwartete starke Nachfrage nach DRAM- und NAND-Chips, welche etwa in PC (DRAM) sowie MP3 und digitalen Kameras (NAND) verbaut werden.

Im dritten Quartal will Samsung die Auslieferungen von DRAM-Chips im mittleren 20-prozentigen Bereich steigern im Vergleich zum Vorquartal. Bei NAND-Chips geht das Unternehmen von einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus. Für das Geschäftsjahr prognostiziert Samsung ein Plus von etwas über 100% (DRAM) und 130% (NAND).

Zudem erhöhte der Konzern sein Absatzziel für Mobilfunktelefone im laufenden Jahr. Samsung erwartet nun den Verkauf von 150 Mio Stück, nach den zuvor prognostizierten 133 Mio Mobiltelefonen.

Das Mobilfunkgeschäft verzeichnete im zweiten Quartal nach einem überraschend starken Vorquartal einen erheblichen Rückgang, nachdem Samsung Electronics die Preise erheblich gesenkt hatte, um den Umsatz anzukurbeln. Die operative Marge sank infolgedessen auf 7,7% von 13% im ersten Quartal und 9,5% im Vorjahreszeitraum. Allein bei Flüssigkristall-Displays verzeichnete Samsung ein Ergebniswachstum. Die operative Marge erhöhte sich auf 8,6% nach 3% im ersten Quartal und 2,6% im Jahr zuvor.

Neben den Ergebnissen stand am Freitag auch noch ein angebliches Interesse des US-Investors Carl Icahn an dem Unternehmen im Vordergrund. So berichtet die "Chosun Ilbo", dass Icahn eventuell ein feindliches Gebot für den Elektronikkonzern plant, an dem sich möglicherweise weitere ausländische Investmentfonds beteiligen könnten.

Woosik Chu sagte der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires, er habe keine Kenntnis über einen solchen Plan. Selbst wenn ein solcher existieren sollte, habe das Unternehmen Abwehrmaßnahmen in der Schublade, um unerwünschte Offerten zu kontern. Er erklärte zudem, dass sein Unternehmen in dieser Beziehung immer wachsam sei.

Kim Sung-Wook, Fondsmanager bei Nonghyup CA Asset Management, sagte dazu, dass eine Komplettübernahme von Samsung Electronics durch einen Hedgefonds unrealistisch klinge. Er könne sich eine Minderheitsbeteiligung vorstellen, mit dem das Management gezwungen werden könnte, Maßnahmen zur Steigerung des Aktionärswertes zu unternehmen. "Und bevor das passiert, wird Samsung wahrscheinlich Abwehrmaßnahmen ergreifen, wie etwa eine Ankurbelung des Aktienkurses."

Der US-Milliardär Icahn ist als ausgesprochen aktionistischer Aktionär bekannt, der Unternehmen das Leben schwer machen kann. Gemeinsam mit Partnern hält er zum Beispiel knapp 3% an dem US-Mobilfunkkonzern Motorola, dessen Strategie er kritisierte und von dem er eine Ausschüttung von bis zu 15 Mrd USD sowie einen Sitz im Board forderte.

Webseite: http://www.samsung.com

-Von In-Soo Nam und Natali Schwab, Dow Jones Newswires;

+49 (0)69-29725 111, unternehmen.de@dowjones.com

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