UPDATE: Software AG steigert im 3. Quartal Umsatz und Ergebnis

24.10.2008
(NEU: Aussagen des Managements, Marktreaktion, Aktienkurs) Von Dorothee Tschampa DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Aussagen des Managements, Marktreaktion, Aktienkurs) Von Dorothee Tschampa DOW JONES NEWSWIRES

DARMSTADT (Dow Jones)--Die Software AG hat im dritten Quartal bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen und sich zuversichtlich gezeigt, "relativ gut durch die Krise zu kommen". Im Gesamtjahr 2008 will der Konzern das untere Ende der bisher genannten Umsatzprognose erreichen, das Ziel für die EBIT-Marge hob der im TecDAX gelistete Darmstädter Softwareanbieter am Freitag leicht an.

In einer ersten Reaktion auf den Quartalsbericht sprach ein Analyst von "bombigen Zahlen". Sowohl die Geschäftsbereiche "ETS" als auch "WebMethods" hätten sich gut entwickelt. Der positive Ausblick könne bei einigen Investoren für Erleichterung sorgen, nachdem SAP und IDS Scheer in der Vergangenheit enttäuscht hätten. Der Experte macht dafür zum einen die Kundenstruktur und zum anderen das Brasiliengeschäft der Software AG verantwortlich.

Für das dritte Quartal meldete die Software AG einen zweistelligen Umsatzzuwachs auf 180,1 (Vj 157,8) Mio EUR. Analysten hatten im Mittel nur mit 173,3 Mio EUR gerechnet. Das EBIT legte sogar um 50% auf 48,7 (32,4) Mio EUR zu. Damit erzielte das Unternehmen eine EBIT-Marge von 27%. Das Ergebnis nach Steuern und Dritten legte auf 31,0 (19,1) Mio EUR zu.

Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Streibich sagte, die guten Zahlen des dritten Quartals zeigten, dass die Software AG nicht vom Ausfall von Vertragsabschlüssen betroffen war, wie dies beispielsweise der deutsche Branchenprimus SAP berichtet hatte. Allgemein sei die Softwarebranche aber "back-end loaded", wichtige Abschlüsse würden immer zum Ende eines Quartals und auch zum Jahresende gemacht. Durch die zunehmende Unsicherheit gebe es daher für das vierte Quartal keine absolute Planungssicherheit.

Für das Gesamtjahr hatte das Unternehmen bislang eine Umsatzsteigerung um währungsbereinigt 24% bis 27% zum Vorjahr angepeilt, nachdem 2007 ein Umsatz von 621 Mio EUR erzielt worden war. Erstmals nannte die Software AG nun auch konkrete Zahlen für ihr Umsatzziel. Aufgrund der Währungseinflüsse und mit Blick auf das Jahresende sollen die Einnahmen 2008 in absoluten Zahlen nun 710 Mio bis 730 Mio EUR erreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende. Damit werde das untere Ende der bisher genannten Spanne erreicht, präzisierte der Finanzvorstand Arnd Zinnhardt.

Die Prognose für die 2008 angestrebte EBIT-Marge erhöhte das Unternehmen auf eine Bandbreite von 24% bis 25%, zuvor waren 24% in Aussicht gestellt worden. 2009 soll die EBIT-Marge dann 24,5% bis 25,5% erreichen, sagte ein Sprecher.

Auch im nächsten Jahr will die Software AG weiter wachsen und plant derzeit mit einem organischen Umsatzplus von währungsbereinigt 4% bis 8%. Akquisitionen seien jederzeit denkbar, allerdings stehe kein Zukauf in der Größenordnung von WebMethods im Fokus, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Streibich. Der Darmstädter Softwareanbieter hatte den auf Infrastruktursoftware für Geschäftsprozesse spezialisierten US-Softwareanbieter im vergangenen Jahr für 546 Mio USD erworben.

Weitere Wachstumsimpulse für die Zukunft erwartet Streibich vom Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts für die eigenen Produkte. Künftig sollen neben Technologien auch verstärkt Lösungen angeboten werden. Dabei spiele die Zusammenarbeit mit Partnern eine wichtige Rolle, so der Vorstandsvorsitzende.

Das dritte Quartal sei stark vom Brasiliengeschäft geprägt gewesen, sagte Streibich. Im Gesamtjahr werde aus dem Brasiliengeschäft nun ein Umsatzbeitrag von "über" 30 Mio EUR erwartet, zuvor lautete die Zielmarke auf 30 Mio EUR. In Brasilien war Anfang September mit der Banco do Brasil der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte abgeschlossen worden.

Im dritten Quartal ging die stärkere Wachstumsdynamik vom Großrechnergeschäft aus, das im Unternehmensbereich Enterprise Transaction Systems (ETS) zusammengefasst ist. ETS erzielte ein Umsatzplus von 15% auf 101,1 (87,9) Mio EUR. Im projektbasierten Geschäftsbereich WebMethods betrug das Umsatzwachstum 13% auf 79,0 (69,9) Mio EUR.

Bis 10.10 Uhr stieg der Aktienkurs der Software AG in einem Markt mit deutliche fallenden Kursen um 1,6% auf 31,50 EUR.

Webseite: http://www.softwareag.com/ -Von Dorothee Tschampa, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 114; dorothee.tschampa@dowjones.com DJG/dct/jhe

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