UPDATE2: EADS liefert 2008 und 2009 weniger A380 aus als geplant

13.05.2008
(NEU: Aussagen des Managements, Details, Aktienkurs) Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Aussagen des Managements, Details, Aktienkurs) Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES

AMSTERDAM (Dow Jones)--Weitere Verzögerungen bei der Auslieferung des neuen Airbus-Großraumflugzeuges A380 haben am Dienstag für Verstimmung am Aktienmarkt gesorgt. Die Anteilsscheine des in Amsterdam ansässigen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS NV verloren am Vormittag, nachdem die Airbus-Mutter geringere Produktionszahlen für den A380 angekündigt hatte.

Dabei kam die Mitteilung über weitere Verspätungen beim A380 am Dienstag nicht unerwartet. Bereits in den jüngsten Tagen war darüber spekuliert worden, dass Airbus bei der Umstellung der Fertigung von Hand auf Serie nicht wie geplant vorankommt. Die Kursverluste hielten sich denn auch in Grenzen, EADS-Aktien erholten sich bis 12 Uhr etwas und lagen im Einklang mit dem MDAX leicht im Minus bei 15,71 EUR.

Während die beiden Großkunden Emirates Airlines und Ethihad Airways bereits in der abgelaufenen Woche von einem Brief berichtet hatten, in dem Airbus auf mögliche weitere Verzögerungen hingewiesen habe, hatte Airbus dies noch zurückgewiesen. Es seien zwar Briefe an große A380-Kunden verschickt worden. Hinweise auf präzise Lieferverzögerungen seien darin aber nicht enthalten gewesen.

Am Dienstag, einem Tag vor der Präsentation der EADS-Erstquartalszahlen, bekannte sich Airbus-CEO Tom Enders aber und nannte eine Verzögerung von 2,5 bis 3 Monaten bei der Auslieferung. Airbus habe die Überprüfung des A380-Produktionsprogrammes abgeschlossen und informiere nun ihre Kunden.

Im laufenden Jahr erwartet der europäische Flugzeughersteller nun 12 statt ursprünglich geplante 13 Auslieferungen. Im kommenden Jahr sollen nur 21 statt 25 Maschinen an Kunden übergeben werden. 2010 würden es auf jeden Fall zwischen 30 und 40 Maschinen sein, sagte der CEO. Ursprünglich waren 42 Übergaben geplant gewesen. Genaue Zahlen sollen erst nach Gesprächen mit den Kunden genannt werden.

Im Dunkeln wurde der Markt über finanzielle Auswirkungen dieser Verzögerungen gelassen. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erlauben die Ergebnisse der Überprüfung keine Aussagen zu finanziellen Auswirkungen", sagte Enders. Es zeichne sich hier aber kein "katastrophenartiges Szenario" ab.

Das Ausmaß der zusätzlichen Kosten werde letztlich vom finalen Produktions- und Auslieferungsszenario abhängen. Dieses werde sich aus den Gesprächen mit den Kunden und einer präziseren Analyse der Auswirkungen auf den Auslieferungszeitplan für das Jahr 2010 und danach ergeben.

Airbus hatte sein A380-Produktionsprogramm in den vergangenen Wochen einer umfangreichen Überprüfung unterzogen. Im Mittelpunkt dabei stand der Übergang der Einzelfertigung zur Serienfertigung. Dabei habe sich gezeigt, dass die Produktion nicht so schnell hochgefahren werden könnte wie geplant. Der Zeit- und Ressourcenaufwand für die handgefertigten Maschinen sei größer als erwartet und führe deswegen in der Übergangsphase auf die Serienfertigung zu Verzögerungen.

Webseite: http://www.eads.com -Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/jhe

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