Philipp Wolf, Avira

"Vernetzung hat Auswirkungen auf die Sicherheit"

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2014 befragt. Hier antwortet Philipp Wolf, Vice President Protection Labs bei Avira.

Herr Wolf, wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2014 ein?

Philipp Wolf: Insgesamt sehe ich positiv in die Zukunft, denn anhaltende Trends wie das Internet der Dinge oder der zunehmende Einsatz mobiler Endgeräte und damit deren Einbindung in IT-Infrastrukturen sorgen für wichtige Wachstumsimpulse - sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld.
Neben Routineinvestitionen für Sicherheitslösungen als Teil der IT-Grundausstattung entstehen durch die zunehmende Vernetzung ständig neue Sicherheitsaspekte, die zu einer steigenden Nachfrage nach Softwarelösungen im IT-Security Segment führen

Was kommt 2014 auf Ihr Unternehmen zu?

Wolf: Die zunehmende Vernetzung verschiedener Geräte mit dem Internet - von PC/Mac über Tablet und Smartphone bis hin zu Geräten in unserer Arbeits- und Wohnumgebung - hat wesentliche Auswirkungen auf die Sicherheit der Anwender.

Es bedarf also neuer Sicherheitskonzepte, die weniger den Systemschutz an sich als vielmehr den Nutzer mit seinen sensiblen Daten ins Visier nehmen. Die Entwicklung plattformübergreifender Sicherheitslösungen zum Schutz vor Malware und anderen Bedrohungen wird uns daher 2014 intensiv beschäftigen.

Was werden 2014 die Trends der TK-Branche sein?

Wolf: Durch die hohe Nachfrage nach mobilen Geräten wurde inzwischen eine kritische Masse erreicht, die es für Cyberkriminelle immer attraktiver macht, entsprechende Schadsoftware zu entwickeln. Beispielswiese verzeichnen unsere Virenlabore in den vergangenen sechs Monaten eine enorme Zunahme an Android-Malware - dieser Trend wird sich sehr wahrscheinlich fortsetzen.

Philipp Wolf, Vice President Protection Labs bei Avira: "Unisere Virenlaborev verzeichnen eine enorme Zunahme an Android-Malware."
Philipp Wolf, Vice President Protection Labs bei Avira: "Unisere Virenlaborev verzeichnen eine enorme Zunahme an Android-Malware."
Foto: Avira

Zusätzlich könnten im Laufe der nächsten Monate Kriminelle auch die bereits bekannten großen Malware-Familien für PCs mit Modulen für Android und andere mobile Systeme versehen. Hiermit wäre ein Angreifer dann in der Lage, recht effektiv nahezu alle Geräte in einem Netzwerk zu infizieren. Viele Unternehmen werden sich daher - gerade im Zusammenhang mit dem Trend BYOD - mit Mobile Security im weitesten Sinne auseinandersetzen müssen.

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