Kopierabgaben

Verwertungsgesellschaften fordern bis zu 36 Euro pro Handy

31.10.2011
Mobiltelefone könnten in Zukunft deutlich teurer werden, warnt der IT-Branchenverband Bitkom. Denn die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ), ein Zusammenschluss von Verwertungsgesellschaften, fordert aktuell hohe Abgaben auf alle Handys.

Mobiltelefone könnten in Zukunft deutlich teurer werden, warnt der IT-Branchenverband Bitkom. Denn die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ), ein Zusammenschluss von Verwertungsgesellschaften, fordert aktuell hohe Abgaben auf alle Handys.
Bis zu 36 Euro sollen die Hersteller pro verkauftem Gerät bezahlen, lauten die Vorstellungen der Rechteverwertungsgesellschaften. Damit soll die private Nutzung legaler Kopien von urheberrechtlich geschützten Inhalten abgegolten werden.

"Die Forderung der ZPÜ würde viele Geräte um 10 bis 20 Prozent verteuern", kritisiert Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid. "Es wird außer Acht gelassen, dass auf Handys gespeicherte Inhalte größtenteils bereits lizenziert oder aus anderen Gründen nicht abgabenrelevant sind." Daher stellt die IT-Branche eine Urheberrechtsabgabe für Handys grundsätzlich in Frage. Ein weiterer Grund ist, dass Handys primär zum Telefonieren, zum Versenden von SMS-Nachrichten und zum Aufnehmen von Schnappschüssen genutzt werden, nicht zum Kopieren urheberrechtlich geschützter Werke.

Für Unverständnis sorgt in der Wirtschaft auch, dass die Forderungen der ZPÜ für Handys mit bis zu 36 Euro deutlich höher liegen als etwa für MP3-Player (5 Euro). Die Forderungen der ZPÜ unterscheiden sich je nach Ausstattung der Geräte. Mobiltelefone ohne Touchscreen sollen mit einer Abgabe von 12 Euro belegt werden. Für Geräte mit berührungsempfindlichem Bildschirm und einer Speicherkapazität von unter 8 Gigabyte fordert die ZPÜ 16 Euro, mit 8 Gigabyte Speicher oder mehr sollen 36 Euro fällig werden. (AreaMobile/bw)

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