Welche Lösungen will der Kunde?

02.07.2007
Im Auftrag von Telco Tech haben wir unsere Leser zum Thema "Security" befragt. Lesen Sie im zweiten Teil, welche speziellen Sicherheitslösungen die Händler interessieren.

Von Alexander Roth

Firewall, Spam- und Virenschutz, alles aus einer Hand oder einzeln - welche Sicherheitslösungen will der Handel? Was den Kunden in Sachen IT-Security wirklich interessiert, weiß niemand besser als der Reseller selbst. In Verkaufsgesprächen lässt sich herausfinden, ob die Marketingmaschinerie der Hersteller beim Endkunden Spuren hinterlassen hat: Sind die viel beworbenen Rundumschutz-Lösungen - UTM-Produkte (Unified Threat Management) etwa, die vor allem das absichern sollen, was am Gateway lauert - wirklich das, was die Kunden wollen?

Der Markt will "All-in-One"

Im Auftrag des deutschen Sicherheitsspezialisten Telco Tech (http://http://www.telcotech.de) gaben 111 unserer Leser, die der Dienstleister Compris zu diesem Thema ausführlich befragte, Auskunft.

Die Antwort auf die erste Frage lautet in der Tat: "Ja". So gaben 44 Prozent der Händler an, dass ihnen All-in-One-Appliances, die Funktionen wie Firewall, VPN, Spamfilter in einem Gerät vereinen, am liebsten sind. Was vor Jahren noch undenkbar gewesen wäre: In der Vergangenheit galt eine Sicherheitsarchitektur nach dem "Best-of-Breed"-Konzept als das Nonplusultra, beim Fachhandel wie beim Kunden: Der Händler konnte an der Installation und Wartung der jeweiligen Einzelprodukte verdienen, während der Kunde das Gefühl hatte, nur solche Schutzfunktionen am Gateway installiert zu haben, die er wirklich braucht, und davon auch noch die beste Lösung.

Dabei kann bei unserer Umfrage ein Aspekt vernachlässigt werden: die Kundengröße. Größere Unternehmen tendieren zu Best-of-Breed-Lösungen, da sie Fachpersonal beschäftigen, während kleinere Firmen Schutzpakete nachfragen, so die gängige Meinung. Da unsere befragten Leser aber nach eigenen Aussagen alle Firmengrößen beliefern, kann man dieses Argument vernachlässigen. Immerhin: Best-of-Breed halten immer noch 40 Prozent der Fachhändler für das bessere Konzept, doch glaubt man den Marktforschern IDC und Gartner, wird UTM weiter an Bedeutung gewinnen.

Firewalls am wichtigsten

Ein Blick auf die Einzellösungen zeigt, dass trotz des Trends zu Rundumschutz-Paketen aus Sicht des Handels die "Klassiker" nach wie vor führend sind. So halten über drei Viertel der Befragten Firewalls für ein "äußerst wichtiges" Thema. Allerdings muss man hier mit der Begrifflichkeit aufpassen: Während eine Firewall früher nur ein Paketfilter war, kann sie heute viel feiner justiert werden. Dennoch: Dass 77 Prozent der Händler auf die enorme Bedeutung von Firewalls hinweisen, ist nicht gerade ein Hinweis darauf, dass die klassische Firewall ausgedient hat. Auch Virenscanner und Spamfilter bleiben essentiell: 90 Prozent der Händler bezeichneten diese Lösungen mindestens als "wichtig", die überwiegende Mehrheit sogar als "sehr wichtig".

Überraschend deutlich spricht sich der Handel für VPN-Funktionalität aus: Das sichere Anbinden von Mitarbeitern ans Firmennetz per VPN-Tunnel schätzen insgesamt 91 Prozent der Fachhändler als "wichtig" oder "sehr wichtig" ein - die Hersteller brauchen sich als keine Sorgen zu machen, dass diese praktische Funktion am Kunden vorbeigeht. die Händlernachfrage ist vorhanden.

Schlusslichter sind die Einzellösungen Single-Sign-On (Authentifizierung), Webfilter und Intrusion-Detection: Gut die Hälfte der Befragten sieht diesen Lösungs- bereich zwar als "mittelwichtig" an, doch kaum einer bezeichnete sie als "essentiell".

Zur Startseite