Kriminalroman

Wenn Stuxnet ein Kernkraftwerk befallen würde

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Jenk Saborowkis Thriller "Biest" handelt davon, was passieren könnte, wenn der gefährlichste Computervirus der Welt, eine verschärfte Version des Stuxnet in die Hände von Terroristen fallen würde.

Jenk Saborowkis Thriller "Biest" handelt davon, was passieren könnte, wenn der gefährlichste Computervirus der Welt, eine verschärfte Version des Stuxnet in die Hände von Terroristen fallen würde.

Bei der Recherche zu diesem Kriminalroman hat sich der Autor auch Rat bei Security-Spezialisten von Symantec (Michael Hoos, Michael Piontek) geholt, sodass die sonst üblichen Fehler von Trivialromanautoren, was "Hacker"-Attacken betrifft, vermieden werden konnten. Saborowski wusste somit genau, worüber er schreibt, er kann wohl zwischen dem Quellcode und dem ausführbaren Programm unterscheiden und war somit in der Lage klar zu machen, welche immense Arbeit mit dem "reverse engineerung" verbunden ist.

Auch die technischen Wirkungsmöglichkeiten eines Wurms wie "Stuxnet" wurden in dem Buch sehr realistisch geschildert. So kann die Schadsoftware zwar einige Parameter und Messwerte bei Industrieanlagen wie Kernkraftwerken durchaus manipulieren, aber in gut gewarteten Anlage ist der diensthabende Ingenieur immer noch in der Lage, selbst manuell einzugreifen. Damit wird die "Schadsoftware" nicht allmächtig, wie das schon in vielen anderen Romanen und Drehbüchern für Hollywood-Blockbuster vorgekommen ist.

Auch die sogenannte "Hintertüren" kamen dabei zur Sprache, so dass der Entwickler der "Schadsoftware" diese öffnen und die desaströse Wirkung des Wurms stoppen könnte. Alles in allem ist Jenk Saborowkis Thriller "Biest" eine lesenswertes Buch - sowohl für Laien aus durchaus auch für IT-Security-Experten. Ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen. (rw)

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