Wie knapp stand Lintec vor der Pleite?

04.04.2002

Anhand der kürzlich veröffentlichten Geschäftsergebnisse wurde deutlich, in welch kritischer Situation sich die Lintec AG in Taucha im vergangenen Jahr befunden hat. Die liquiden Mittel lagen im dritten Quartal bei lediglich 5,4 Millionen Euro. Daher lag das Bestreben des Managements in erster Linie darin, die Liquidität zu verbessern. Offenbar mit Erfolg: Zurzeit verfügt Lintec nach eigenen Angaben über flüssige Mittel in Höhe von 9,8 Millionen Euro. Auch an den kurzfristigen Bankverbindlichkeiten haben die Ostdeutschen gearbeitet: Der operative Cash Flow verbesserte sich von minus 10,1 auf plus 9,1 Millionen Euro.

Die Umsatz- und Ertragszahlen für 2001 sind dennoch verheerend. Der Umsatz brach um fast 14 Prozent auf 365,1 Millionen Euro ein. Besonders schlimm: Zum ersten Mal in der zwölfjährigen Geschichte muss Lintec einen Verlust ausweisen, und der fällt mit 21,5 Millionen Euro (Ebit) happig aus. Als wesentliche Ursache nennt der Vorstand hohe Anlaufverluste für neue Produkte sowie deren verzögerte Markteinführung (zum Beispiel beim Senioren-PC), Margenverlust bei Standardprodukten sowie umfangreiche Wertberichtigungen bei der Tochter Batavia. Hier ist inzwischen der komplette Vorstand abberufen und ein Sanierungsprogramm eingeleitet worden. Für 2002 erwartet der Lintec-Vorstand im Konzern einen weiteren Umsatzrückgang auf 306 Millionen Euro, aber ein Ebit von plus 2,5 Millionen Euro. (sic)

www.lintec.de

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