Channel-Modell von Leaseweb

"Wir sind das Rechenzentrum für Partner"

26.02.2013
Managed Service Partner und solche, die es werden möchten, müssen nicht in ein eigenes Rechenzentrum investieren, um Kunden Cloud-Dienste anzubieten. Kooperationen mit Hosting-Spezialisten sind gerade beim Einstieg ins Cloud-Geschäft eine Alternative, wie das Beispiel Leaseweb zeigt.
Herke Plantenga, Managing Director von Leaseweb Deutschland
Herke Plantenga, Managing Director von Leaseweb Deutschland
Foto: LeaseWeb


Rechenzentren sprießen in Deutschland momentan wie Pilze aus dem Boden. Dabei steuert die Cloud doch aktuell nur knapp 5 Prozent zu den gesamten IT-Umsätzen in Deutschland bei, wie die Experton Group errechnete. Doch wie die Marktanalysten kalkulieren Hersteller und Provider mit steigender Nachfrage nach Cloud-Lösungen. Auch der niederländische IaaS-und PaaS-Anbieter Leaseweb, der dieses Geschäft seit 15 Jahren betreibt.

Seit 2010 in Deutschland aktiv, kaufte das Unternehmen 2012 ein Rechenzentrum in Frankfurt, um den hiesigen Markt mit dem Channel aufzurollen. Im Mai des selben Jahres übernahm Herke Plantenga die Geschäftsführung in Deutschland. Im September 2012 wurde Wilfried Vogel zum Teamleiter Business Development berufen, im Dezember kam Marcus Lind als Business Development Manager DACH an Bord, um das Partnergeschäft hierzulande auszubauen. Weltweit bedient Leaseweb 15.000 Kunden, darunter 5.000 Reseller. Hierzulande werden 1.500 international tätige Unternehmen beliefert.

Das Portfolio von Leaseweb

Leaseweb bietet dedizierte Server- und Storage-Ressourcen an, das heißt der Kunde kann sicher sein, dass seine Daten und Dienste in einer Private Cloud gehostet werden, die nur ihm zur Verfügung steht. Wenn er dagegen ein Shared-Modell (Public Cloud) wünscht, liefert LeaseWeb das ebenfalls.

Das Portfolio umfasst: Infrastruktur als Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS), Sofware as a Service (SaaS), Globales Netzwerk (3,0 Tbps), 99,999% Verfügbarkeit, 24x7x365 Support, hauseigene Techniker, Automation & Kontrolle über das Kundenportal + API. Aktuell betreibt Leasweb sechs Rechenzentren in den Niederlanden, Deutschland und den USA, künftig sollen auch Rechenezentren in Asien hinzukommen.

Channel-Modell von Leaseweb

Wie das Channel-Modell konkret aussieht, erläuterten die LeaseWeb-Manager Herke Plantenga, Managing Director und Wilfried Vogel, Team Leader Business Development, im Interview mit ChannelPartner.

ChannelPartner: Sie verkaufen die Rechenzentrums-Leistungen bislang direkt und indirekt. Wie können Partner sichergehen, dass LeaseWeb ihnen nicht in die Parade fährt?

Herke Plantenga: Historisch bedingt bedienen wir Internet Professionals, unter anderem Gamer-Spezialisten, sowie einige Großunternehmen, beispielsweise Bose oder Heineken, direkt. Das sind allerdings insgesamt nur zehn Prozent unserer Kunden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz setzen wir vor allem auf Reseller und Managed Service Provider, Integratoren und Consultants, denen seit Dezember unser Business Development Manager Marcus Lind als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Zudem gewähren wir Partnern - abhängig vom Status - erheblich bessere Konditionen als Direktkunden. Es gibt eine feste, transparente Preisliste. Abgesehen davon nutzen Partner unsere Leistungen eher, um sie ergänzt um eigene Dienstleistungen als Komplettlösung unter ihrem Label zu vermarkten.

ChannelPartner: Können Partner ihre Projekte registrieren?

Wilfried Vogel,Team Leader Business Development bei Leaseweb
Wilfried Vogel,Team Leader Business Development bei Leaseweb
Foto: LeaseWeb

Wilfried Vogel: Unsere Reseller sprechen die Projekte persönlich mit ihrem Business Development Manager ab, das funktioniert sehr gut. Ein Tool zur Projektregistrierung haben wir momentan noch nicht. Wir werden gemeinsam mit den Partnern eine "Black/White-List" vereinbaren, eine Lead-Weitergabe ist derzeit noch nicht geplant.

ChannelPartner: Wo exakt endet Ihre Leistung für Endkunden und was ist ausschließlich Partnergeschäft?

Plantenga: Wir stellen die Infrastruktur-Hardware, die Betriebssysteme und ein Portal zur Verwaltung der Konfigurationen zur Verfügung. Wir sind quasi das Rechenzentrum für den Partner, über das er seinen Kunden Dienste anbieten kann. Wir garantieren für die Einhaltung der SLAs, die der Reseller für seinen Kunden mit uns vereinbart. Den Vertrag mit dem Endkunden schließt der Partner. Alles, was über die reine Bereitstellung und Verfügbarkeit dieser Ressourcen hinausgeht - also jede Art von Managed Services, beispielsweise das Management von Exchange-Umgebungen - ist ausschließlich Channel-Geschäft.

(rb)

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