XETRA-MITTAG/DAX kann Gewinne nicht halten - MDAX bricht ein

04.08.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt kann die Eröffnungsgewinne nicht halten und hat wieder deutlich ins Minus gedreht. Im Handel ist von sehr hoher Nervosität die Rede, was auch an dem sehr volatilen Geschäft deutlich wird. Die deutlich ins Minus gedrehten US-Futures indizierten derweil eine Wiederaufnahme der Verluste zur Eröffnung der US-Märkte am Nachmittag, heißt es. Gegen 12.29 Uhr verliert der DAX 0,6% oder 37 auf 6.603 Punkte. Vom Tageshoch hat er sich damit um fast 130 Punkte nach unten bewegt.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt kann die Eröffnungsgewinne nicht halten und hat wieder deutlich ins Minus gedreht. Im Handel ist von sehr hoher Nervosität die Rede, was auch an dem sehr volatilen Geschäft deutlich wird. Die deutlich ins Minus gedrehten US-Futures indizierten derweil eine Wiederaufnahme der Verluste zur Eröffnung der US-Märkte am Nachmittag, heißt es. Gegen 12.29 Uhr verliert der DAX 0,6% oder 37 auf 6.603 Punkte. Vom Tageshoch hat er sich damit um fast 130 Punkte nach unten bewegt.

Der von Zyklikern geprägte MDAX bricht ein und verliert 2,1% bzw 208 auf 9.510 Stellen. Vom Tageshoch hat er rund 370 Zähler verloren. Bis zum Fukushima-Schlusskurstief von 9.362 Punkten ist es nicht mehr weit.

Auch besser als erwartet ausgefallene Daten zu den deutschen Auftragseingängen tragen nicht zur Stützung des Sentiments bei. "Die Anleger schauen bereits in die Zukunft, und hier überwiegen Unsicherheiten", heißt es von einem Teilnehmer. Die Konjunkturdaten auf beiden Seiten des Atlantiks sind zuletzt schwach ausgefallen, was Rezessionsängste unter den Anlegern ausgelöst hat.

Die Blicke richten sich nun auf die am Berichtstag stattfindenden Zentralbanktreffen der EZB und der Bank of England. Bei der EZB interessiert die Anleger vor allem, ob sich die Notenbank angesichts der zuletzt deutlich schlechteren Konjunkturdaten weniger "hawkish" äußern wird. Darüber hinaus beschäftigt die Anleger die Frage, ob die Zentralbank an den europäischen Anleihemärkten eingreifen wird.

Derweil hoffen zunehmend mehr Anleger, dass US-Notenbankchef Ben Bernanke anlässlich des Ende August stattfindenden Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole auf die Ankündigung neuer quantitativer Maßnahmen. Aus den USA steht am Nachmittag als potenzieller Impulsgeber noch die Bekanntgabe der wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auf der Agenda.

Auf Unternehmensebene sorgt eine kaum überschaubare Flut von Quartalszahlen für Kursbewegungen. Bei der Telekom setzt sich eine zunehmend positive Interpretation der Daten durch. Die UniCredit spricht von soliden Zahlen bei einer besseren EBITDA-Marge. Negativ im Handel wird allerdings die Entwicklung in den USA zur Kenntnis genommen. Sollte der Verkauf des US-Geschäfts an AT&T scheitern, stehe der Konzern vor einem Scherbenhaufen. Deutsche Telekom steigen um 1,6% auf 10,42 EUR.

Dank eines Erholungsschubs geht es für adidas nach oben. "Das Unternehmen hat wie erwartet geliefert, vielleicht einen Tick unter den Prognosen", so ein Marktteilnehmer. Viele Anleger seien aber zuletzt aus der Aktie ausgestiegen, das berge kräftiges Erholungspotenzial, heißt es. adidas gewinnen 2,1% auf 49,90 EUR.

Trotz einer enttäuschenden Ergebnisqualität notieren Munich Re unverändert. Zwar habe das Nettoergebnis die Prognose übertroffen, doch liege dies in einer deutlich geringeren Steuerquote begründet. Das Kapitalanlageergebnis habe die Erwartungen verfehlt, wobei die Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen deutlich höher gewesen seien als erwartet, so die WGZ-Bank.

Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen und positiv aufgenommene Aussagen gegenüber Analysten ziehen Beidersdorf um 4,2% auf 44,39 EUR nach oben.

Mit den zunehmenden Konjunktursorgen werden Zykliker unterdessen weiter verkauft: VW verlieren 2,4%, BMW 2%, Daimler 1,3%, und für ThyssenKrupp geht es gleich 5,2% nach unten. Zykliker im MDAX müssen heftige Kursabgaben hinnehmen. Leoni verlieren 6,3%, Krones 5,5%, Salzgitter 3%, Aurubis 3,3% oder Lanxess 3,1%.

Dagegen gewinnen SGL Carbon 0,3% auf 34,19 EUR. Hier stützt der Ausblick. Rhön Klinikum steigen um 0,9% auf 16,81 EUR. Zwar lägen Nettogewinn und Gewinn je Aktie leicht über den Erwartungen, alle anderen Kennziffern aber eher darunter.

ProSieben fallen inzwischen deutlich ins Minus. "Ein Fonds soll seine Position verringern oder auflösen", so ein Händler. "Der Fonds verfährt nach dem Motto "sell on good news", meint er. Der Kurs verliert nun über 7%, nachdem er zur Eröffnung über 4% zugelegt hatte.

Für Symrise geht es nach enttäuschenden Zahlen des Mitbewerbers Givaudan um 5,6% auf 16,78 EUR nach unten.

DJG/mpt/gos

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