XETRA-MITTAG/DAX schwankt bei verhaltenem Handel um Vortagsstand

01.07.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag. Gegen 13.25 Uhr steigt der DAX um 0,1% oder 7 auf 7.383 Punkte. "Die deutlichen Kursgewinne in dieser Woche wurden von der Entwicklung in Griechenland und dem Halbjahresultimo getrieben", so ein Händler. Nachdem dieser Einfluss verebbt sei, dominiere wieder Zurückhaltung.

FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag. Gegen 13.25 Uhr steigt der DAX um 0,1% oder 7 auf 7.383 Punkte. "Die deutlichen Kursgewinne in dieser Woche wurden von der Entwicklung in Griechenland und dem Halbjahresultimo getrieben", so ein Händler. Nachdem dieser Einfluss verebbt sei, dominiere wieder Zurückhaltung.

Dies gelte um so mehr, als in den USA ein langes Wochenende bevorsteht, da am Montag die Börsen auf Grund des "Unabhängigkeitstages" geschlossen blieben, heißt es. Für neue Impulse könnte am Nachmittag der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe der USA im Juni sorgen. Volkswirte erwarten für den wichtigsten Frühindikator im Mittel ihrer Prognosen einen Rückgang auf 51,8 von 53,5 Punkten im Vormonat.

Einige Ökonomen gehen nach den enttäuschenden regionalen Indizes aus New York und Philadelphia sogar davon aus, dass der ISM-Index unter die wichtige Marke von 50 Punkten fallen wird, was ein Abrutschen der USA in eine Phase wirtschaftlicher Kontraktion andeutete. Allerdings ist am Vortag der ebenfalls als Vorläufer geltende Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago unerwartet gestiegen.

Gesucht sind die Versorgeraktien, die sich damit etwas erholen können. E.ON steigen um 1,2% auf 19,82 EUR, RWE ziehen um 0,8% auf 38,54 EUR an. Beide Aktien gehörten vor allem aufgrund des Hickhacks um Atomausstieg und Brennelementesteuer zu den großen Verlierern der ersten sechs Monate.

Die Bankenwerte profitieren weiterhin von der Entspannung der europäischen Schuldenkrise. Positiv wird im Handel auch gewertet, dass Italien einen neuen Sparplan zur Eindämmung der Staatsschulden vorgelegt hat. Commerzbank steigen um 2,2% auf 3,04 EUR, Deutsche Bank rücken um 1,1% auf 41,18 EUR.

MAN springen um 4,7% auf 96,40 EUR. Die Aktien holen die Verluste auf, die sie nach Auslauf des Übernahmeangebotes von VW erlitten hatten. ThyssenKrupp verlieren dagegen 1,7% auf 35,24 EUR. Der Stahlkocher kann das zivile Geschäft der Werft Blohm + Voss nicht wie geplant verkaufen. Die arabische Schiffbaugruppe Abu Dhabi Mar übernimmt anders als vereinbart nur das Zivilgeschäft der HDW-Werft und nicht auch das von Blohm + Voss. Auch die Zusammenarbeit im militärischen Überwasserschiffsbau der Blohm + Voss Naval ist geplatzt.

In der zweiten Reihe geben Leoni um 5,5% auf 38,59 EUR nach. Der Automobilzulieferer hat sein Grundkapital um 10% erhöht. Mit dem Emissionserlös soll das organische Wachstum der Gesellschaft sowie die Übernahme des noch verbliebenen 50%-Anteils am koreanischen Bordnetzhersteller Daekyeung finanziert werden. ProSiebenSat.1 legen dagegen um 5,4% auf 20,61 EUR zu. Der Medienkonzern will nach Indien und China expandieren. Noch dazu haben die Analysten der Credit Suisse ihre Einstufung der Aktien auf "Outperform" von "Neutral" angehoben. Aufgrund des ungebrochen starken Konsums hier zu Lande haben sie ihre Wachstumsprognose für den deutschsprachigen Werbemarkt auf plus 3% von plus 1% angehoben. ProSiebenSat.1 werde von diesem Zuwachs profitieren.

Heidelberger Druck gewinnen nach einer Kaufempfehlung von Berenberg 7,2% auf 2,66 EUR. Für Kabel Deutschland geht es dagegen um 1,2% auf 41,89 EUR nach unten. Die UBS hat 20 Mio Aktien des Kabelnetzbetreibers zu 41,10 EUR platziert und sich damit komplett von ihrer Beteiligung getrennt. Damit steigt der Steubesitz der Aktie nun auf 100%.

Nur "optisch" sehr schwach zeigen sich mit einem Minus von 6,2% auf 8,96 EUR freenet im TecDAX. Das Telekommunikationsunternehmen schüttet zum Wochenausklang 0,80 EUR je Aktie aus. Dies entspricht einem Dividendenabschlag von 8,4% gegenüber dem Schlusskurs des Vortages.

DJG/mif/mod/flf

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