XETRA-MITTAG/Etwas leichter - ifo-Index ohne nachhaltigen Impuls

26.03.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter tendiert der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag bei einer im Vergleich zu den Vortagen relativ engen Handelsspanne. Der DAX verliert gegen 13.23 Uhr 0,2% oder 14 auf 6.511 Punkte. Händler verweisen auf die Kursrally vom Vortag: "Dass Gewinnmitnahmen kommen, war völlig klar". Zudem seien die Vorgaben aus dem späten US-Geschäft und aus Japan wenig inspirierend gewesen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter tendiert der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag bei einer im Vergleich zu den Vortagen relativ engen Handelsspanne. Der DAX verliert gegen 13.23 Uhr 0,2% oder 14 auf 6.511 Punkte. Händler verweisen auf die Kursrally vom Vortag: "Dass Gewinnmitnahmen kommen, war völlig klar". Zudem seien die Vorgaben aus dem späten US-Geschäft und aus Japan wenig inspirierend gewesen.

Nach der beeindruckenden Rally vom Dienstag müssten sich Investoren zunächst neu orientieren. Positiv sei, dass der US-Markt auf den Einbruch des US-Verbrauchervertrauens kaum reagiert habe. "Das zeigt, dass wir uns schon in der Bodenbildungsphase befinden", so der Händler weiter.

Überraschend stark ausgefallene Daten des ifo-Index konnten den DAX nicht aus seiner Seitwärtspanne stärker nach oben treiben. Dem DAX gelang es nicht, den Widerstandsbereich bei 6.540 Punkten herauszunehmen. "Trotz der famosen ifo-Daten haben wir den Befreiungsschlag nicht geschafft", sagt ein Händler. Dies zeige, dass der Markt im Vorfeld der US-Hausverkäufe sehr vorsichtig sei. Sollten am Nachmittag die Verkäufe neuer Häuser aber ebenso positiv überraschen, wie die Daten vom Montag, sei mit einer Fortsetzung der Rally zu rechnen.

Das ifo-Geschäftsklima lag mit 104,8 über der Erwartung von 103,4 und die Lagebeurteilung mit 111,5 noch deutlicher über der Prognose von 109,5. "Die Daten bestätigen unsere Einschätzung, dass sich die Konjunktur Deutschlands auf einem soliden Wachstumspfad befindet", meinen die Volkswirte der Postbank.

Deutsche Bank notieren seit Handelsstart relativ stabil mit 2% im Minus bei 71,96 EUR. Der Geschäftsbericht der Bank ist von einigen Händlern negativ aufgefasst worden. Andere Stimmen äußern sich jedoch positiv und sehen die Transparenz des Berichts als "Zeichen von Stärke". Zudem habe die Bank ihr US-Immobilienmarkt-Risiko auf nur rund 4,2 Mrd EUR beziffert. Dies sei im Verhältnis zu den Problemen bei Credit Suisse und UBS "ein sehr geringer Betrag". Abschreibungen seien danach nur in Höhe von gut 600 Mio EUR zu befürchten.

Andere Finanzwerte wie Allianz, Commerzbank und Deutsche Börse geben nach den Vortagesgewinnen leicht nach. Hypo Real Estate bauen ihre Vortagsgewinne aus und notieren 0,8% im Plus bei 15,04 EUR.

RWE geben um 0,3% auf 76,50 EUR nach. Die Aktie dürfte künftig von Übernahmefantasie profitieren, heißt es im Handel. Grund ist ein Bericht der "FTD", dem zufolge der Versorger seinen Übernahmeschutz verloren hat. Die Zeitung berichtet, die kommunalen Anteilseigner könnten ihre Sperrminorität von 25% nicht mehr aufrechterhalten. Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg erwarten daher eine relative Stärke der RWE-Aktie gegen den Gesamtmarkt.

In der zweiten Reihe stehen nach endgültigen Geschäftszahlen für 2007 und Ausblicken die Aktien von Hochtief im Zentrum des Interesses. Hochtief verlieren 3,1% auf 59,97 EUR. Der Baukonzern erwartet 2008 keine Fortsetzung der Auftragseingänge aus dem Jahre 2007.

Leoni steigen dagegen um 6,1% auf 29,38 EUR. Positiv wird im Handel gesehen, dass der Autozulieferer am Morgen den bisher genannten Ausblick bestätigt hat. Dass die schwierigen Märkte in den USA sich auf Leoni nicht belastend auswirkten, stelle aufgrund des geringen Exposures keine Überraschung dar.

"Sell on good News" vermutet ein Marktteilnehmer angesichts der Kontron-Verluste. Die Aussagen des Unternehmens seien "klar positiv" gewesen. Analysten haben sich bislang ebenfalls durchweg positiv geäußert. "Vielleicht hat der eine oder andere einen noch besseren Ausblick erwartet", sagt der Teilnehmer. Oder es gebe bei Anlegern - wie so oft in den vergangenen Monaten - grundsätzliche Zweifel an optimistischen Wachstumsprognosen von Unternehmen. Die Aktie verliert 5,6% auf 10,70 EUR.

DJG/mif/gos

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